Erschienen in:
25.01.2023 | Kontrazeption | Leitthema
Kontrazeption für Adoleszentinnen
verfasst von:
Dr. med. Maren Goeckenjan, Anke Nickol, Silke Nickol
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2023
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Zusammenfassung
Die Kontrazeptionsberatung in der Adoleszenz ist eine Herausforderung in der gynäkologischen Praxis. Die Vermittlung des Wissens über Sexualität findet zunächst im häuslichen und schulischen Umfeld statt. Aufbauend auf den individuellen Kenntnissen zur allgemeinen und sexuellen Gesundheit, zu Konzeption und sexuell übertragbaren Infektionen ermöglicht das Gespräch in der gynäkologischen Praxis dem Mädchen oder der jungen Frau eine bewusste Auswahl der für sie besten kontrazeptiven Methode. Dabei sind die wichtigen Entscheidungskriterien der jungen Anwenderinnen zumeist die kontrazeptive Sicherheit der Methode, die einfache Anwendung ohne Risiko von Fehlanwendungen und die möglichst geringen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit – während der Anwendung und im gesamten Lebensverlauf. Eine kritische Haltung zu hormonellen Verhütungsmethoden wird durch Informationen und Meinungen in sozialen Medien und Peergroups verstärkt und ist aktuell typisch für die Einstellung der Jugendlichen zur Kontrazeption. Alle wichtigen Aspekte bei der Entscheidung zu berücksichtigen, verlangt von den Beratenden ein hohes Maß an Sensibilität für die Situation der Jugendlichen, Kenntnis der Lebenssituation, Einfühlungsvermögen hinsichtlich des Entscheidungsprozesses und Führung. Die möglichst langfristige, sichere Anwendung mit Vermeidung ungewollter Schwangerschaften und ohne Störung der allgemeinen und sexuellen Gesundheit ist das Ziel der Kontrazeption. Eine auf die Betreuung während des gesamten Lebens angelegte und auf Vertrauen basierende Versorgung in der gynäkologischen Praxis beginnt für Mädchen und junge Frauen mit der guten und individuellen Beratung zur Kontrazeption.