Erschienen in:
18.03.2024 | Übersicht
Kontaktallergie auf Medizinprodukte
verfasst von:
PD Dr. med. Nicola Wagner
Erschienen in:
Allergo Journal
|
Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Hintergrund: Medizinprodukte unterliegen keiner gesetzlichen Verpflichtung zur Deklaration der Inhaltsstoffe. Bei einer steigenden Anzahl verfügbarer Medizinprodukte, zunehmenden Berichten über Kontaktallergien auf diese Devices resultiert hieraus eine erschwerte, verzögerte oder mangelnde Diagnostik des Auslösers.
Methoden: Aufwendige chemische Verfahren, wie die Gaschromatografie mit Massenspektrometrie-Kopplung, konnten neue Kontaktallergene in Medizinprodukten detektieren.
Ergebnisse: Insulinpflichtige Diabetiker profitieren von hochentwickelten Glukose-Sensor-Mess-Systemen und Insulinpumpen-Systemen, werden aber durch die Entwicklung einer Kontaktallergie in ihrer Auswahl limitiert. Potenzielle Kontaktallergene in medizinischen Klebstoffen, Pflastern und Wundauflagen erfordern eine ausgedehnte Diagnostik. Kontaktallergische Reaktionen auf kardiale elektronische Implantate sind selten. Die mögliche Relevanz einer kontaktallergischen Reaktion auf endoluminale Stents für die Re-Stenosierung des behandelten Gefäßareals wird diskutiert. Ein Kontaktekzem auf medizinische Handschuhe ist meist auf die Vulkanisationsbeschleuniger zurückzuführen. Mund-Nasen-Schutz- oder FFP2-Masken-assoziierte Ekzeme sind häufig irritativer, sehr selten allergischer Genese.
Diskussion: Mit der Fortentwicklung von Medizinprodukten werden neue Kontaktallergene eingeführt. Die Deklaration ihrer Inhaltsstoffe ist für eine rasche Diagnostik und künftige Prävention notwendig.
Zitierweise: Wagner N. Contact allergy to medical devices. Allergo J Int 2024;33:54-9