Erschienen in:
01.06.2015 | Kardiogener Schock | Arzneimitteltherapie
Moderne Arzneitherapie in der kardiovaskulären Intensivmedizin
verfasst von:
H. Lemm, S. Dietz, M. Janusch, Prof. Dr. M. Buerke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Vasoaktive Medikamente und Inotropika sind wichtig beim hämodynamischen Management von Patienten mit kardiogenem Schock, wenn die alleinige Volumengabe zu keiner ausreichenden Durchblutung des Gewebes führt. Bei akuter Herzinsuffizienz wird aktuell eher das Konzept der kardialen Entlastung verfolgt. In diesem Beitrag wird der Einsatz der unterschiedlichen Medikamente auf der Intensivstation bei akuter Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock dargestellt. Bei akuter Herzinsuffizienz finden Katecholamine nur noch beim Übergang zum kardiogenen Schock Verwendung. Hier wird viel mehr das Therapiekonzept der ventrikulären Entlastung durch die Gabe von Diuretika, Nitraten, Levosimendan (Inodilatator) oder in Zukunft Serelaxin angestrebt.
Das hämodynamische Management beim kardiogenen Schock erfolgt nach moderater Volumengabe mit Dobutamin zur Steigerung der Inotropie. Können keine ausreichenden Perfusionsdrücke erzielt werden, wird Noradrenalin gegeben. Sollte weiterhin keine suffiziente Steigerung der Herzleistung erreicht werden, kann die Gabe des Inodilatators Levosimendan erfolgen. Levosimendan ist hierbei Phosphodiesterase-Hemmern vorzuziehen. Die Maxime des hämodynamischen Managements beim kardiogenen Schock ist der passagere Einsatz der Inotropika und Vasopressoren in der geringsten notwendigen Dosis und nur solange wie notwendig. Dies bedeutet, dass kontinuierlich geprüft werden muss, ob die Dosis reduziert werden kann. Bislang gibt es keine Mortalitätsdaten, die den Nutzen eines hämodynamischen Monitorings anhand von Zielkriterien belegen – für einen sparsamen und rationalen Einsatz von Inotropika und Vasopressoren ist es aber sinnvoll.