Erschienen in:
01.08.2010 | Schwerpunkt
Infektiöse Endokarditis als kardiovaskulärer Notfall
verfasst von:
Dr. B. Plicht, R.-A. Jánosi, T. Buck, R. Erbel
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Die infektiöse Endokarditis ist eine in der Regel durch Bakterien verursachte Infektion kardiovaskulärer Strukturen. Trotz aller medizinischer Fortschritte ist die Letalität mit bis zu 26% sehr hoch, kann aber bei komplizierten Verläufen, die zu einer Aufnahme auf einer Intensivstation führen, bis zu 84% betragen. Die Diagnose basiert auf dem blutkulturellen Nachweis typischer Mikroorganismen und dem echokardiographischen Nachweis einer Endokardbeteiligung. Gerade bei klinisch instabilen Patienten ist eine schnelle Initiierung eines adäquaten therapeutischen Regimes essenziell, um schwere Komplikationen wie eine akute Herzinsuffizienz, eine unkontrollierte Infektion oder septische Embolien zu verhindern. Dazu ist eine zielgerichtete, erregerspezifische antimikrobielle Therapie von entscheidender Bedeutung. Die enge Kooperation von Internist, Infektiologe und Herzchirurg ist erforderlich, um eine angemessene medikamentöse und verzögerungsfreie chirurgische Therapie zu ermöglichen. Postoperativ sollte die antimikrobielle Therapie konsequent fortgesetzt werden.