Erschienen in:
08.11.2019 | Hyperaldosteronismus | Hauptreferate: Hauptprogramm der DGP
Primärer Hyperaldosteronismus
Genetik und Pathologie
verfasst von:
Prof. Dr. U. Scholl
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der primäre Hyperaldosteronismus, eine Überproduktion des Steroidhormons Aldosteron, ist die häufigste Ursache der sekundären Hypertonie. Häufigste Subformen sind die bilaterale Hyperplasie und das aldosteronproduzierende Adenom.
Fragestellung
In dieser Übersichtsarbeit sollen wichtige Arbeiten zu genetischen Grundlagen des primären Hyperaldosteronismus zusammengefasst werden.
Ergebnisse
Als Ursache aldosteronproduzierender Adenome wurden somatische Mutationen in den Genen KCNJ5, CACNA1D, ATP1A1 und ATP2B3 beschrieben, die letztlich alle zu einem verstärkten Calciumeinstrom in die Zelle und Aldosteronproduktion führen. Der Mechanismus seltener CTNNB1-Mutationen ist weniger gut definiert. Korrelationen von Mutationen mit unterschiedlichen histologischen Charakteristika wie auch mit Geschlecht und Ethnizität sind bisher unverstanden. Neuere Arbeiten weisen darauf hin, dass die bilaterale Hyperplasie zumindest teilweise auf sog. aldosteronproduzierende Zellcluster, häufig mit somatischen Mutationen im Gen CACNA1D, zurückgeht. Bei seltenen familiären Formen wurden Mutationen in den Genen CYP11B2, CLCN2, KCNJ5, CACNA1H und CACNA1D identifiziert.
Schlussfolgerungen
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein erheblicher Anteil der Fälle von primärem Hyperaldosteronismus auf somatische Mutationen in einzelnen Genen zurückgeht.