26.10.2005 | Leitthema
Humanes Menopausengonadotropin in der ovariellen Hyperstimulation heute
Ergebnisse des MERiT-Trials und Konsequenzen für die Praxis
verfasst von:
Dr. S. von Otte, K. Diedrich
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Zusammenfassung
In der ovariellen Stimulationsbehandlung werden sowohl hochgereinigte humane (hMG-HP) als auch rekombinant synthetisierte Präparate (rFSH) eingesetzt. Die Diskussion über Vor- und Nachteile beider Präparationen, die sich um die Aspekte Effizienz, Kosten, Praktikabilität, pharmazeutische Qualität und Sicherheit dreht, hält nach wie vor an. Insbesondere die Datenlage zu klinischen Vorteilen ist bisher unklar. In dieser Situation platzierte der Pharmakonzern Ferring eine im Rahmen des diesjährigen ESHRE-Kongresses vorgestellte multinationale, assessorverblindete prospektiv-randomisierte Vergleichsstudie zwischen humanem und rekombinant hergestelltem Gonadotropin (MERiT-Trial) mit über 800 Patientinnen.
Ein Schwerpunkt dieser Vergleichsstudie lag in der Untersuchung von Unterschieden in der embryonalen Entwicklungsdynamik und -qualität sowie davon abhängiger Schwangerschaftsraten. In dieser IVF-Studies konnten tendenziell mehr Schwangerschaften nach Einstz von hMG-HP im Vergleich zu rekombinanten Gonadotropinen erzielt werden (27 vs. 22%, OR 1,25; 95%-KI 0,89–1,75). Unterschiede traten besonders im Subkollektiv der Zyklen auf, die zur Gewinnung qualitativ hochwertiger Embryonen führten: hier ergaben sich signifikant höhere Raten für Implantation und fortbestehende Schwangerschaft nach hMG-HP-Stimulation. Die zugrunde liegenden Mechanismen, die einen möglichen Therapievorteil besonders im Kollektiv der IVF-Patientinnen begründen, sind noch unklar.