Erschienen in:
06.05.2022 | Herzinsuffizienz | Kardiotechnik/EKZ
Aktuelle Klassifikation und hämodynamisches Profil bei kardiogenem Schock
Basis für eine gezielte mechanische Kreislaufunterstützung
verfasst von:
Tobias T. Krause, Dr. Andreas J. Rieth
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Die „Society for Cardiovascular Angiography and Interventions“ (SCAI) hat im Jahr 2019 neue Kriterien zur Diagnostik des kardiogenen Schocks in Zusammenarbeit mit mehreren Fachgesellschaften erstellt, um eine schnelle und von der Kausalität des Schocks unabhängige Einteilung und Risikostratifizierung zu ermöglichen. Weitere aktuelle Publikationen unterscheiden den kardiogenen Schock je nach Ätiologie in links-, rechts- oder biventrikuläre Schockformen.
In einer aktuellen Studie wurden entsprechende invasive Stauungsprofile anhand des rechtsatrialen Drucks und des pulmonalarteriellen Verschlussdrucks auf eine große Schockkohorte angewendet, wobei nach Adjustierung auf die SCAI-Kriterien der rechtsatriale Druck als alleiniger unabhängiger Mortalitätsprädiktor bestehen blieb.
Somit erscheint im Hinblick auf diese aktuellen Daten eine invasive hämodynamische Evaluation von Patienten im kardiogenen Schock sinnvoll, insbesondere auch zur Erfassung einer rechtsventrikulären Dysfunktion. Die Untersuchung mittels Pulmonaliskatheter scheint nur einen Überlebensvorteil zu bringen, wenn komplette Daten, einschließlich des rechtskardialen Füllungsdrucks erfasst werden, die eine Vorlastoptimierung des rechten Ventrikels und rechtzeitige Entscheidung zur gezielten mechanischen Kreislaufunterstützung ermöglichen. Zusätzlich stehen für die rasche klinische Einschätzung des venösen Rückstaus mit echokardiographisch und dopplersonographisch erhobenen Parametern schnelle bettseitige Möglichkeiten zur Verfügung.