Erschienen in:
04.01.2021 | Gonadendysgenesie | Leitthema
Fehlbildungen des weiblichen Genitales und operative Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. K. K. Rall, D. Schöller, A. Kölle, S. Brucker
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Komplexe genitale Fehlbildungen sind selten und gehen mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität sowie hohen Raten an primären Fehldiagnosen und inadäquaten Therapien einher. Der optimale Zeitpunkt einer operativen Therapie wird je nach Diagnose kontrovers diskutiert.
Ziel der Arbeit
Darstellung der adäquaten Diagnostik, der Differenzialdiagnosen und der therapeutischen Möglichkeiten bei den häufigsten weiblichen genitalen Fehlbildungen inklusive ausgewählter Beispiele aus dem Gebiet der Störungen bzw. Varianten der Geschlechtsentwicklung („disorders/differences of sex development“ [DSD]).
Material und Methoden
Auswertung einer aktuellen Literaturrecherche unter Berücksichtigung der aktuellen Leitliniensituation sowie eigener Erfahrungen an einem universitären gynäkologischen Zentrum für seltene genitale Fehlbildungen der Frau am Zentrum für seltene Erkrankungen Tübingen sowie am interdisziplinären DSD-Kompetenzzentrum Tübingen.
Ergebnisse
Neben einer akkuraten Diagnostik sind eine optimale Aufklärung, Therapie und Nachsorge sowie eine interdisziplinäre Betreuung in einem spezialisierten Zentrum essenziell. Die klinische Diagnose genitaler Fehlbildungen sowie eines DSD erfordert eine genaue Klassifizierung und bei Bedarf Zuordnung zu ursächlichen genetischen und/oder hormonellen Veränderungen, um therapiebedürftige Aspekte rechtzeitig zu identifizieren und gegebenenfalls zu therapieren.
Diskussion
Aufgrund der Seltenheit und Komplexität ist eine interdisziplinäre Betreuung in einem Zentrum essenziell.