Erschienen in:
01.10.2015 | Schwerpunkt
Gesundheitscheck und individuelle Gesundheitsleistungen
verfasst von:
Dr. M. Eikermann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Allgemeine Gesundheitschecks haben das Ziel, Risikofaktoren oder frühe Anzeichen einer Erkrankung zu identifizieren und durch eine frühzeitige Behandlung die Morbidität und Mortalität zu senken. Früherkennungsuntersuchungen sind jedoch nicht per se nützlich, sondern müssen einer kritischen Nutzen-Schaden-Bewertung unterzogen werden. Gerade in Bezug auf die Gesundheits-Check-up-Untersuchungen scheint das Bewusstsein für mögliche Schäden noch weniger ausgeprägt zu sein als bei anderen Screeningverfahren, da es sich bei vielen Untersuchungen um wenig invasive und risikoarme Verfahren handelt, z. B. Ultraschalluntersuchungen oder eine Elektrokardiographie. Gerade im Bereich der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) werden solche Untersuchungen angeboten, ohne dass eine umfassende Aufklärung über Nutzen und Schaden erfolgt, die dem Patienten eine informierte Entscheidung ermöglicht. Im vorliegenden Beitrag werden die Problematik von Früherkennungsuntersuchungen und die aktuelle Evidenz anhand einiger Beispiele zu Gesundheitschecks dargestellt, um zu einem kritischeren Umgang mit Untersuchungen am Gesunden anzuregen.