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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Fall 48 – Die Reposition

verfasst von : Ellen Symank, Matthias Hübler

Erschienen in: Mehr Komplikationen in der Anästhesie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Es war Mittwoch gegen 22 Uhr. Frau Dr. Tajana hatte in ihrem Bereitschaftsdienst bisher ununterbrochen gearbeitet. Jetzt saß sie seit 10 Minuten im Aufenthaltsraum und wartete darauf, dass die Mikrowelle mit dem Aufwärmen ihres lang ersehnten Abendessens fertig war. „So fühlt sich das also an, wenn man schwere Beine hat“, dachte sie und drückte auf ihre Schienbeinkante. Eine sichtbare Delle blieb zurück.
Das Telefon klingelte. „OA Volkrad hier, deine Pause ist leider vorbei. In der Notaufnahme ist ein 3-Jähriger mit einer Unterarmfraktur, die reponiert werden muss. Genau das Richtige für jemanden, der kurz vor der Facharztprüfung steht. Ich schicke dir eine Pflegekraft hinterher. Du kannst dich natürlich jederzeit melden, wenn du Probleme hast.“ Frau Dr. Tajana seufzte.
Die fachlichen Themen sind Nüchternzeiten bei Kindern, Laryngospasmus, Neurotoxizität von Anästhetika, Strahlenschutz, Schwangerschaft bei Mitarbeitern, Propofolinjektionsschmerz, Propofol, FRC bei Kindern und Gleichberechtigung.
Fußnoten
1
Innerhalb der Autorenschaft gab es auch die Meinung, dass dieser Vergleich nicht zulässig ist. Der Herausgeber hat sich trotzdem dafür entschieden, ihn zu belassen. Wir wollen schließlich auch ein bisschen provozieren.
 
2
Cannabis wurde noch nicht untersucht – wir bereiten aber gerade eine Studie vor und suchen noch Probanden ….
 
3
Für diejenigen, die sich unter einer Schnüffelposition nichts vorstellen können: Auch die Position, die man beim Trinken aus einer Flasche einnimmt, hat einen ähnlichen Effekt (drinking position).
 
4
Wer die Aufsichtsbehörde für Mutterschutz ist, ist in jedem Bundesland anders geregelt. Informationen findet man auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (www.​bmfsfj.​de).
 
5
Medizinhistorisch interessant ist, wie die ersten Daten über die Dosierung von Succinylcholin i.m. generiert wurden [3]. Damals wurde nicht viel Aufhebens um Studienprotokolle, Randomisierung oder ein Votum einer Ethikkommission gemacht, sondern einfach ausprobiert. Der Anästhesist sah sich mit dem Problem konfrontiert, dass die Kinder zu unruhig waren, um eine sanfte Maskeneinleitung durchzuführen. Seine Lösung war, den Kindern – während sie noch auf dem Arm waren – Succinylcholin i.m. zu verabreichen. Einige erhielten Sauerstoff, Lachgas-Sauerstoff oder Cyclopropan-Sauerstoff vorgehalten. 30-45 s nach der Injektion hörten die Kinder auf zu schreien und bekamen Probleme, den Kopf zu halten. Dann wurden sie auf den OP-Tisch gelegt und beatmet. Die abgeleiteten Dosierungsempfehlungen waren 0-3 Jahre 3 mg/kg und ab 3 Jahren 4 mg/kg Succinylcholin i.m. (M. quadrizeps, M. gluteus maximus oder M. deltoideus). Immerhin wies der Autor darauf hin, dass diese Technik nicht für einen Anfänger geeignet sei, da entscheidend ist, nicht zu früh und nicht zu spät mit der Beatmung zu beginnen. Beruhigend.
 
Literatur
13.
Zurück zum Zitat Hübler M, Koch T. Komplikationen in der Anästhesie. 3. Aufl. Heidelberg: Springer;2014. Hübler M, Koch T. Komplikationen in der Anästhesie. 3. Aufl. Heidelberg: Springer;2014.
Metadaten
Titel
Fall 48 – Die Reposition
verfasst von
Ellen Symank
Matthias Hübler
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-64540-6_8

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