Erschienen in:
15.04.2024 | Mitteilungen des BDI
Engagement gegen Einsamkeit
verfasst von:
Dr. Ivo Grebe
Erschienen in:
CME
|
Ausgabe 4/2024
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Auszug
Was haben Berufspolitik, Ärztekammerwahlen und Einsamkeit miteinander zu tun? Nun, auf den ersten Blick nicht viel. Beim genaueren Hinschauen allerdings werden die Zusammenhänge klarer. Bis zum Beginn der COVID-19-Pandemie war es selbstverständlich, dass Besprechungen in kleinen wie größeren Gruppen stattfanden, ohne dass jemand persönliches Erscheinen in Frage gestellt hätte. Man reiste zum Beispiel als Vertreter des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI, damals noch die rein maskuline Bezeichnung) quer durch die Republik mit Auto, Bahn oder Flieger, um sich für zwei bis drei Stunden mit Vertretern aus Ministerien oder anderen bedeutenden Institutionen zu besprechen. Niemand stellte das ernsthaft in Frage, ganz abgesehen vom klimakritischen Bewusstsein. Dann kam Corona und über Nacht wurde alles anders. Telefon-, später Videokonferenzen waren die neue Form der Kommunikation. Zunächst mit einigen technischen Problemen behaftet, setzte sich der Meinungsaustausch über Kacheln am heimischen PC-Bildschirm rasch durch und wurde zu einem unverzichtbaren Bestandteil der (berufs-)politischen Meinungsbildung. Mehr noch, der gesamte Deutsche Ärztetag einschließlich seiner Marathonabstimmungen wurde online abgehalten. Parallel entwickelten sich verschiedene Fortbildungsangerbote, die im Laufe der Zeit ein professionelles Format boten, das dem von TV-Anstalten in nichts nachstand. Nach einer gewissen Zeit hatte man Routine darin, abends um 19 Uhr den Zoom, Webex- oder Teams-Link anzuklicken, um sich dann wahlweise bei Wasser oder Wein bequem auf dem Sofa platzend von PowerPoint-Folien berieseln zu lassen und dabei in -zig Rechtecke mit Gesichtern zu starren. …