Erschienen in:
08.12.2023 | EBM | Leitthema
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) in der Thoraxonkologie
verfasst von:
PD Dr. med. Matthias Raspe, M.Sc., Andreas Budahn, Robert Dengler
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist eine innovative vergleichsweise neue Versorgungsform auf der Basis des § 116b SGB (Sozialgesetzbuch) V, die eine interdisziplinäre und intersektorale Versorgung von Patienten mit seltenen und/oder komplexen Erkrankungen ermöglicht. Für Ärzt:innen an Kliniken und Vertragsärzt:innen gelten dabei die gleichen Rahmenbedingungen in Bezug auf den Zugang (ohne Bedarfsplanung), Qualitätsvorgaben und die Vergütung (extrabudgetär und ohne Mengenbegrenzung). Kliniken ermöglicht die ASV einen weiteren Weg, ambulant Patienten zu versorgen. Eine kontinuierliche Zunahme von Indikationsbereichen und der Wegfall von Altberechtigungen des Vorgängermodels im § 116b SGB V führen zu einem stetigen Anstieg von ASV-Teams und eingeschlossenen Versicherten. Den Vorteilen stehen in der praktischen Umsetzung einige Hürden gegenüber. Diese sind unter anderem ein über die Bundesländer inhomogenes und kompliziertes Anzeigeverfahren und eine aufwendige und im Detail komplizierte Umsetzung in der Praxis. Bei der ASV Tumoren der Lunge und des Thorax können Verdachtsfälle, rein thoraxchirurgische Behandlungsfälle und Nachsorgen nicht über die ASV erfolgen. Es ist somit mit Versorgungsbrüchen zu rechnen. Ob letztendlich die Versorgungsqualität verbessert werden kann, ist noch unklar und sollte durch Versorgungsforschung evaluiert werden.