Erschienen in:
02.01.2023 | Leitthema
Die Geschichte der Hautfarbe ist die Geschichte der Menschheit!
verfasst von:
Dr. med. Andreas Montag
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
In der Frühzeit des Menschen, zu einer Zeit, als gemeinsam mit dem Homo sapiens noch verschiedene weitere Menschenarten die Erde bevölkerten, begann bereits die genetische Durchmischung der Menschheit. Die Paläogenetik als Wissenschaftszweig der humangenetischen Forschung kann heute belegen, dass Individuen aus verschiedensten Menscharten bereits lange vor unserer Zeitrechnung gemeinsame Nachkommen zeugten. Diese Durchmischung wurde von Anfang an unterstützt durch massive Wanderungsbewegungen der Menschheit, die ihren Anfang in Ostafrika nahmen und zunächst Homo neanderthalensis, deutlich später aber auch Homo sapiens bis weit nach Europa führten; zugleich 2 Menscharten, von denen wir heute wissen, dass sie hellhäutiger waren als ihre Vorfahren. Die Anpassung an das Leben in verschiedenen Klimazonen führte zur Ausbildung spezifischer Merkmale, die neben Körperbau und Physiognomie auch spezifische Merkmale der Haut und der Hautanhangsgebilde betreffen. Auffälligstes Merkmal sind die Hautfarbe und alle damit verbundenen spezifischen Eigenschaften der Haut; diese Eigenschaften sichern ihren besonderen Schutz, können aber auch zum Ausgangspunkt für spezifische Erkrankungen werden. Jede Einteilung des Homo sapiens in Rassen ist heute wissenschaftlich widerlegt. Durch die bis heute anhaltende genetische Vermischung sollten die Hautfarbe, die Haarfarbe des Menschen und alle damit verbundenen Eigenschaften stets individuell betrachtet werden.