Erschienen in:
01.09.2011 | Schwerpunkt/CME
Diagnostische Wege und Irrwege der akuten thorakalen Aortendissektion
Praktische Empfehlungen und Aufklärungskampagne
verfasst von:
H.-H. Sievers , PD Dr. C. Schmidtke, MBA
Erschienen in:
Herz
|
Ausgabe 6/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Trotz deutlicher Verbesserungen der Therapie der akuten Aortendissektion (AAD) ist die Letalität in der Initialphase der Erkrankung inakzeptabel hoch. Rechtzeitige Diagnose und Therapie sind die dominierenden Faktoren zur Verbesserung der Prognose der AAD. Wesentliche Vorbedingung für die korrekte, rechtzeitige Diagnose ist der Bewusstseinsimpuls, nämlich das „Darandenken“. Verzögerte oder gar Fehldiagnosen haben nicht selten katastrophale Folgen.
Häufig erlauben die geklagten Brust- oder Rückenschmerzen, mit dem für eine AAD typischen zerreißenden, stechenden Charakter und hoher Intensität, verbunden mit der Physiognomie eines Marfan-Syndroms bereits die Verdachtsdiagnose AAD, um die sofortige anschließende Bildgebung und Therapie zu veranlassen. Für weniger klare Fälle werden zusätzliche Hinweise aus der Anamnese und spezielle Befunde der ärztlichen Untersuchung in einem Diagnosepfad schematisch zusammengestellt. Als innovative Form der Diagnostik wird das präventive echokardiographische Screening in Risikogruppen angesprochen.
Um die Sensibilität für das Erkennen dieser lebensbedrohlichen Krankheit zu erhöhen, ist die Plakatkampagne „Daran denken kann Leben schenken“ initiiert worden. Das Plakat zeigt schematisch die Aortendissektion, deutet auf das Marfan-Syndrom als einen wichtigen Risikofaktor in jugendlichem Alter hin und zeigt eine CT-Aufnahme als Hinweis auf die am häufigsten durchgeführte Untersuchungsmethode mit hoher Sensitivität und Spezifität.