01.10.2023 | Dammriss | Einführung zum Thema
Optimierung von Geburtsergebnissen durch Analyse der Geburtsmechanik?
Erschienen in: Die Gynäkologie | Ausgabe 10/2023
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Vor über 20 Jahren haben wir hingewiesen auf die Bedeutung der Geburtsmechanik anlässlich festgestellter und zunehmend diskutierter Geburtsfolgen in einem Editorial der Zeitschrift Frauenarzt [1]. Dort hieß es u. a.:…„Objektive Darstellungen von Geburtsfolgen im Dammbereich mittels Ultraschall und Magnetresonanztomographie, gezielte Ana- bzw. Katamnesen haben einen weißen Fleck auf der Landkarte unserer Wahrnehmung gefüllt. Als Erstes war es die Arbeit von Abdul Sultan im New England Journal of Medicine 1993 [2], die uns Zahlen und Bilder vor Augen hielt, die z. B. ich selbst mangels Problembewusstseins nicht wahrnehmen wollte. Aber es ist tatsächlich so: Vaginale Geburten, insbesondere vaginal-operative Geburten und Geburten bei akzelerationsbedingt zunehmend großen Kindern hinterlassen erheblich mehr Spuren als wir dies ohne gezielten Einsatz der neuen bildgebenden Verfahren wussten und mehr Folgen bezüglich der Kontinenz, als wir dies wahrhaben wollten. Die Tabuisierung des Themas auch bei den Müttern hat ebenfalls dazu beigetragen, dass wir Frauenärzte hier nicht genug Wissen aufgrund geklagter Beschwerden angesammelt haben. …Und:Spezifische Risiken der vaginalen Geburt und die alternative Sectio caesarea mit den ihr immanenten Problemen – auch für die Zukunft – sollten Anlass sein, eine vorurteilsfreie und umfassende Aufklärung bezüglich des Geburtsmodus, insbesondere auch der vaginalen Geburt, durchzuführen.“