Erschienen in:
18.08.2020 | Computertomografie | Leitthema
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Postmortale Bildgebung der Lunge bei COVID-19-Todesfällen
verfasst von:
Dr. med. I. Kniep, M. Lutter, A. Ron, C. Edler, K. Püschel, H. Ittrich, M. Heller, A. Heinemann
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
COVID-19 ist eine neu aufgetretene Viruserkrankung, die mit in der Computertomographie (CT) detektierbaren entzündlichen Lungenveränderungen einhergeht. Bislang wurde die postmortale CT (PMCT) nicht als Screening-Instrument für die Evaluation von Todesfällen mit und ohne Obduktion eingesetzt, insofern ist ihre Validität im Abgleich mit klinisch-radiologischen Erfahrungen zu prüfen.
Radiologische Standardverfahren
Postmortale Computertomographie
Methodische Innovationen
Die PMCT ist als methodische Innovation anzusehen, die für Pneumonien noch nicht ausreichend evaluiert ist.
Leistungsfähigkeit
Die CT hat im klinischen Alltag eine hohe Sensitivität für eine Pneumonie. Es wird geprüft, inwieweit postmortale Artefakte die PMCT in ihrer Aussagekraft beeinträchtigen.
Bewertung
Noch gibt es kein standardisiertes Vorgehen bei der postmortalen radiologischen CT-Diagnose einer COVID-19-Erkrankung. Trotz postmortaler Artefakte kann das PMCT wertvolle Hinweise auf das Vorliegen einer Pneumonie mit interstitiellem Charakter geben, gerade ohne Obduktion.
Empfehlung für die Praxis
Die PMCT ist bei V. a. COVID-19-Pneumonie zur bildmorphologischen Einschätzung im Rahmen eines Monitorings von Todesfällen in der aktuellen Pandemiesituation sinnvoll.