Chemische Peelings und Mikrodermabrasion sind weit verbreitete und kostengünstige Methoden für die Behandlung von Hautproblemen wie Falten, Narben oder Akne. Wie eine Studie jetzt zeigt, scheinen beide Techniken einen Einfluss auf die Epidermisdicke sowie die Dichte der elastischen und Kollagenfasern in der Dermis zu haben.
Bei der Mikrodermabrasion, die zum Beispiel bei kleinen Fältchen, Dehnungsstreifen, feinen Narben oder Melasmen eingesetzt wird, kommt es zu intraepidermalen Hautverletzungen. Die chemische Behandlung mit einem Salicylsäurepeeling hingegen reduziert die Korneozytenadhäsion und hat einen stark komedolytischen Effekt. Bereits zuvor berichteten Studien über eine erhöhte Dichte von dermalen Mikrogefäßen und einen gesteigerten Zellproliferationsindex nach der Behandlung mit chemischen Peelings wie 70%iger Glykolsäure und nach Mikrodermabrasion [1]. Bis heute ist allerdings nicht viel über die Veränderungen im dermalen Bindegewebe bekannt.
Wer schön sein will …
Das sollte sich nun durch eine neue Studie [2] ändern, die 20 gesunde Erwachsene mit leichten kosmetischen Problemen (z.B. leichte bis moderate Akne, Melasmen) einschloss. Zehn Probanden erhielten ein chemisches Gesichtspeeling mit einer 30%igen Salicylsäurelösung, die anderen zehn unterzogen sich einer Mikrodermabrasion. Beide Behandlungen erfolgten jeweils wöchentlich für insgesamt je sechs Wochen. Eine Woche vor der Therapie wurden 2 mm Stanzbiopsien der rechten postaurikulären Region (Kontrollbereich) genommen, eine Woche nach dem Ende der letzten Therapie wurden Biopsien an der linken postaurikulären Region durchgeführt. Die 30%ige Salicylsäurelösung wurde mit einem Wattebausch auf Gesicht und den postaurikulären Regionen aufgetragen, bis sich ein „Frosting“-Effekt, d.h. eine Weißfärbung der Haut, einstellte. Die Mikrodermabrasion erfolgte mit dem REVIDERM Skin Peeler Professional.
Erhöhte Epidermisdicke und verdichtetes Kollagen
Die durchschnittliche Epidermis-Dicke erhöhte sich nach Behandlung mit dem Salicylsäurepeeling im Vergleich zur Kontrollbereich (57,2 vs. 44,0). Die Talgdrüsen waren in der Salicylsäuregruppe von mehreren inflammatorischen Zellen umgeben. Sowohl die Kollagen- als auch die elastischen Fasern hatten sich in der papillären und der oberen retikulären Dermis verdichtet.
Auch nach Mikrodermabrasion zeigte sich die Epidermis dicker als im Kontrollbereich (48,16 vs. 44,0). Die Kollagenfasern waren im Vergleich zur Kontrollgruppe in der papillären und oberen retikulären Dermis verdichtet und formten kleine Bereiche von dünnen und kurzen Netzwerken, die über die Dermis verteilt waren. Die elastischen Fasern waren weitläufig zerstreut und bildeten in den meisten Regionen keine Netzwerke. Die Effekte hinsichtlich Epidermisdicke sowie Kollagen- und elastischen Fasern zeigten sich in der Salicylsäuregruppe stärker ausgeprägt als in der mit Mikrodermabrasion behandelten Patientengruppe.
Die Autoren rund um Amira Abdel-Motaleb folgern, dass beide Techniken zu einer verdickten Epidermisschicht, verdichtetem Kollagen und Veränderungen der elastischen Fasern führen. Beide Methoden regen dabei Reparaturmechanismen der Haut an, sodass Hautschädigungen durch neues Gewebe ersetzt werden. Die Mikrodermabrasion stimuliere die Fibroblastenproliferation und Kollagenproduktion und aktiviere Transkriptionsfaktoren wie AP-1 und NF-kB, die wiederum Gene der Wundheilung regulieren.