Erschienen in:
01.04.2006 | Schwerpunkt: Intensivmedizin
Bronchialobstruktion in der Intensivmedizin
verfasst von:
Prof. Dr. T. O. F. Wagner
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 4/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Bronchialobstruktion im Zusammenhang mit den Volkskrankheiten Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Emphysem stellt ein häufiges eigenständiges Problem in der Intensivmedizin dar, oder die Obstruktion präsentiert sich als relevante Komorbidität. Während sich in der intensivmedizinischen medikamentösen Therapie dieser Erkrankungen das nachweislich Wirksame kaum geändert hat, sind in der Beatmungstherapie 2 wesentliche Fortschritte erzielt worden, die im Mittelpunkt der Darstellung stehen. Zum einen ist die nicht-invasive Beatmung (NIV) zur Behandlung des akuten respiratorische Versagens bei vorbestehender Obstruktion (akut auf chronisch) bei der COPD wirksam und kann die Behandlungsdauer signifikant verkürzen. Auch bei der schwierigen Entwöhnung nach Langzeitbeatmung bei COPD kann die NIV erfolgreich und Prognose verbessernd eingesetzt werden. Zum anderen gibt es bei der invasiven Beatmung grundlegende Änderungen der Strategie. Unverändert bleibt bestehen, dass bei schwerer Obstruktion und limitierter Ventilation die „permissive Hyperkapnie“ die Regel ist. Unter bestimmten Bedingungen (hoher Atemwegswiderstand und intrinsischer PEEP) darf neuerdings ein PEEP auch bei Obstruktion eingesetzt werden. Auch kann es sich als zulässig und nützlich erweisen, die inzwischen gewohnten niedrigen Grenzen des Atemwegspitzendrucks von der „protektiven Ventilation“ des ARDS bei schwerer Obstruktion zu überschreiten.