Zusammenfassung
Der geltende Standard der alleinigen klinischen Untersuchung kann der Komplexität gewisser Leistenhernien nicht gerecht werden. Bildgebende Verfahren können bei der Differenzialdiagnose z. B. gegenüber der Sportlerleiste helfen sowie beginnende Leistenhernien, Femoralhernien oder Rezidivhernien detektieren, mit Verbesserung der Sensitivität von 0,745 auf 0,975 % (der korrekt erkannten Leistenhernien) und der Spezifität von 0,963 auf 0,997 % (der korrekt ausgeschlossenen Leistenhernien). Vor allem die sog. „okkulten Hernien“ können nicht ohne bildgebende Untersuchung diagnostiziert werden. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei eine dynamische Untersuchung, d. h. mit laufender Bildgebung der Bewegung der Bauchwandabschnitte unter Valsalva-Manöver in Echtzeit. Prinzipiell stehen alle Schnittbildverfahren zur Verfügung: Sonografie, CT und MRT. Dem Ultraschall ist aufgrund einfacher, leicht erlernbarer Technik sowie ubiquitärer Anwendung und vergleichsweise preisgünstiger Realisierung der Vorrang nicht abzusprechen. Die Magnetresonanztomografie ist besonders bei der okkulten Hernie hilfreich.