Zusammenfassung
Allergische Reaktionen nach einem Bienen- oder Wespenstich verlaufen häufig als Lokalreaktion mit Schwellung und Rötung an der Einstichstelle. Viel seltener sind Allgemeinreaktionen mit den Symptomen einer Soforttypallergie zu beobachten.
Bei allen Kindern und Jugendlichen, die auf einen Bienen- oder Wespenstich mit respiratorischen und/oder kardiovaskulären Symptomen reagiert haben, ist eine Allergen-Immuntherapie obligat. In der klinischen Praxis geht es also darum, Lokalreaktionen und leichte Allgemeinreaktionen von mittelschweren und schweren Allgemeinreaktionen sicher abzugrenzen, um die Betroffenen entsprechend beraten und ggf. therapieren zu können.
Von den allergischen Stichreaktionen sind die selten vorkommenden toxischen Reaktionen abzugrenzen, die nach multiplen Insektenstichen auftreten können. Dabei entfalten einige Insektengiftkomponenten zytotoxische Effekte, die u. a. mit Hämolyse und Organversagen einhergehen können. Im Gegensatz zu Erwachsenen können Kinder bereits nach 50–100 Stichen potenziell schwerwiegende Symptome entwickeln.
In sehr seltenen Fällen kommt es nach einem Insektenstich zu sog. ungewöhnlichen Reaktionen, die weder IgE-vermittelt noch toxisch sind. Ihre Entstehung ist weitgehend ungeklärt. Klinisch können diese Reaktionen u. a. als Serumkrankheit, leukozytoklastische Vaskulitis oder thrombozytopenische Purpura imponieren.