Operationsziel. Ersatz der Gelenkflächen im medialen Kompartiment durch eine Endoprothese mit mobilem Gleitlager. Indikationen. Unikompartimentelle anteromediale Gonarthrose mit intakten Kreuzbändern. Avaskuläre Nekrose am medialen Femurkondylus. Kontraindikationen. Dritt- bis viertgradige Knorpelschäden im lateralen Kompartiment. Verlust des Außenmeniskus. Symptomatische Retropatellararthrose. Chronische Polyarthritis. Mehr als 15°-Varus. Varus passiv nicht auf 0° ausgleichbar. Mediale oder laterale Subluxation. Mehr als 15°-Streckdefizit. Beugefähigkeit unter 110°. Schubladeninstabilität durch Kreuzbandverlust. Unzureichende Weichteilverhältnisse. Operationstechnik. Lagerung des Beins in elektrischem Beinhalter, so dass eine 120°-Beugung möglich ist. Anteromediale Arthrotomie vom medialen Patellarand bis ca. 3 cm unterhalb des Tibiaplateaus und Entfernung femoraler Osteophyten. Tibiale Resektion mit einer Sägelehre, die am Tibiaschaft unter Beachtung der physiologischen Sagitalneigung ausgerichtet wird. Bei jedem Sägevorgang ist das mediale Kollateralband mit einem Hohmann-Haken oder einem Spezialhaken („curley retractor“) zu schützen. Zuerst erfolgt der vertikale Sägeschnitt medial des Ansatzes des vorderen Kreuzbands, danach der horizontale Sägeschnitt mit einer oszillierenden Säge. Die Dicke der Resektion ist so zu wählen, dass ausreichend Platz für eine Tibiaschablone und ein Meniskusimplantat von mind. 4 mm Höhe vorliegt. Die Größe der tibialen Komponente wird anhand des Resektats bestimmt. Danach wird die Femurbohrführung an Tibia- und Femurachse ausgerichtet. Einsetzten der Sägeschablone für die posteriore Resektion in die Bohrlöcher. Nach posteriorer Resektion Einlegen der 0-mm-Distanzhalter und Fräsen des distalen Anteils der medialen Kondyle. Nach Ausmessen von Beuge- und Streckspalt ergibt sich aus Subtraktion von Beuge- und Steckspalt die weitere Frästiefe. Entfernung posteriorer Osteophyten am medialen Femurkondylus mittels Spezialmeißel. Anterior wird mit einem kleinen Meißel so viel Knochen reseziert, dass das Meniskusimplantat nicht am Femurkondylus anstößt. Nach Fräsung werden Beuge- und Streckspalt mit der entsprechenden Probekomponente überprüft. Bei gleichem Beuge- und Streckabstand erfolgt die Präparation des Tibiaplateaus. Abschließend werden femorale und tibiale Prothesenbestandteile ein- oder zweizeitig zementiert. Weiterbehandlung. Die Mobilisation erfolgt unter Vollbelastung an 2 Unterarmgehstützen. Ergebnisse. Es wurden 50 Patienten mit einer Oxford-3-Prothese in minimal-invasiver Technik versorgt. Indikation war eine anteromediale Gonarthrose (Grad III–IV) mit intaktem vorderem Kreuzband. Das Alter variierte zwischen 59 und 79 Jahren (Durchschnitt 71 Jahre). Eine Nachuntersuchung erfolgte nach 5 Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 3 Revisionen durchgeführt. Grund waren einmal eine Inlay-Luxation und 2-mal zunehmender lateraler Verschleiß. Der KOOS-Score betrug durchschnittlich 92,3 Punkte (±6 Punkte).