25.04.2024 | Asbestose | Schwerpunkt: Mesotheliome
Asbest: Nachweis und Charakterisierung im Gewebe
verfasst von:
Inke S. Feder, Enrico Fruth, Prof. Dr. Andrea Tannapfel
Erschienen in:
Die Pathologie
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Zusammenfassung
Hintergrund
Werden Asbestfasern eingeatmet, können sich in der Lunge sog. Asbestkörperchen unter Beteiligung von Makrophagen ausbilden. Von der letzten Exposition bis zum Ausbrechen einer asbestbedingten Erkrankung können Jahrzehnte vergehen.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Darstellung der Nachweismöglichkeiten von Asbest im Lungengewebe, die Entwicklung der Diagnosekriterien und die Diskussion der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Methoden.
Material und Methoden
Es werden Beobachtungen und Auswertungen des Deutschen Mesotheliomregisters unter Hinzuziehung und Auswertung relevanter Fachliteratur sowie Expertenempfehlungen in Leitlinien betrachtet.
Ergebnisse
Für die Beurteilung einer asbestbedingten Erkrankung sind neben der Erfassung der persönlichen arbeitsbedingten Exposition, die Quantifizierung der inhalierten Fasern und die Bestimmung des Fasertyps von Bedeutung. Hierbei sind verschiedene Methoden entwickelt und validiert worden. Es finden lichtmikroskopische und/oder elektronenmikroskopische Untersuchungen Anwendung wie die Hellfeldmikroskopie, Phasenkontrastmikroskopie, Polarisationsmikroskopie und Differenzialinterferenzmikroskopie, sowie elektronenmikroskopisch die Rasterelektronenmikroskopie (z. B. Feldemissionsrasterelektronenmikroskop, FE-REM) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM).
Schlussfolgerung
Die Verwendung von Asbest wurde weltweit stark eingeschränkt, in Europa sogar vollständig verboten. Somit nimmt die Exposition der Patienten gegenüber Asbest ab. In den Vordergrund rücken Asbestexpositionen bei Sanierungen und Rückbauten oder durch den unbewussten Umgang mit asbesthaltigen Materialien.