Erschienen in:
01.04.2011 | Arzneimitteltherapie
Antidiabetika
Gewichtsreduktion als wünschenswerter Begleiteffekt
verfasst von:
Prof. Dr. A. Wirth
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Die weite Verbreitung des Diabetes mellitus Typ 2 in den letzten Jahren ist vorwiegend auf eine Zunahme der Lebenserwartung und die hohe Adipositasinzidenz zurückzuführen. Schätzungsweise 90% aller Patienten mit Typ-2-Diabetes in Deutschland sind übergewichtig bzw. adipös, der Anteil der Adipositas an der Entstehung beträgt ca. 70%. Orale Antidiabetika wie Sulfonylharnstoffe, Glinide und Glitazone sowie Insuline erhöhen das Gewicht innerhalb von Jahren um bis zu ca. 8 kg, was Auswirkungen auf kardiovaskuläre Organschäden haben kann. Dipeptidylpeptidase-4- (DPP-4-) Inhibitoren sind gewichtsneutral und Metformin sowie Glucagon-like-peptid-1- (GLP-1-) Rezeptoragonisten reduzieren das Gewicht. Eine Gewichtsabnahme durch Änderung des Lebensstils ist wirkungsvoll, jedoch nur eine Minderheit der übergewichtigen und adipösen Typ-2-Diabetiker erreicht die Therapieziele. Durch gezielten Einsatz von Antidiabetika als Monotherapie oder in Kombination mit anderen antidiabetischen Pharmaka können das Gewicht, die glykämische Kontrolle und weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren günstig beeinflusst werden.