Erschienen in:
19.05.2023 | Anomalien der Genitalorgane | Leitthema
Herlyn-Werner-Wunderlich-Syndrom
Ein Beispiel für Müllergang-Anomalien
verfasst von:
Dr. Judith C. Schneider, Marion Riedl, Angela Köninger
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 6/2023
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Zusammenfassung
Das Herlyn-Werner-Wunderlich-Syndrom (HWWS) ist ein seltenes Fehlbildungssyndrom, das durch Uterus didelphys, obstruierte Hemivagina und ipsilaterale Nierenagenesie definiert wird. Führendes Symptom sind zyklusabhängige Unterbauchschmerzen durch Akkumulation von Menstruationsblut in der obstruierten Hemivagina oder im Hemiuterus. Je nach Ausprägungsform können zudem vaginaler Ausfluss, Spotting und aszendierende Infektionen auftreten. Klinisch findet sich eine tastbare oder sonographisch darstellbare Raumforderung im Unterleib oder der Vagina. Wegweisend ist eine einseitige Nierenagenesie oder -anomalie. Eine frühe Diagnosestellung und Therapieeinleitung ist wichtig, um die Langzeitmorbidität der Patientinnen zu reduzieren. Hierfür empfiehlt sich ein chirurgisches Vorgehen mit Resektion des Vaginalseptums mit individuellem Vorgehen je nach Ausprägungsform. Nach Therapie bestehen gute Chancen für eine erfolgreiche Schwangerschaft.