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23.01.2024 | ANCA-assoziierte Vaskulitiden | Nachrichten

Remissionserhalt

ANCA-Vaskulitis: Fortgesetzte Rituximab-Gabe zur Rezidivvermeidung am besten an B-Zellen ausrichten

verfasst von: Dr. med. Bianca Bach

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Für weitere Rituximab (RTX)-Gaben nach zwei Jahren remissionserhaltender Therapie bei ANCA-assoziierter Vaskulitis (AAV) bieten B-Zellen eine bessere Orientierung als steigende Antikörperspiegel.

Wenn sich Schübe einer ANCA-assoziierten Vaskulitis (AAV) anbahnen, steigen in der Regel auch die Spiegel Anti-Neutrophilen-zytoplasmatischer Antikörper (ANCA). Eine bedarfsorientierte remissionserhaltende Behandlung mit Rituximab (RTX) kann zu diesem Zeitpunkt aber schon zu spät greifen.

Nach erfolgreicher remissionsinduzierender Therapie werden Patienten mit AAV in der Regel noch mindestens zwei Jahre lang regelmäßig alle sechs Monate mit RTX behandelt, um die Remission zu erhalten. Danach kann eine schrittweise Therapiedeeskalation erwogen werden. Dann werden meist die Behandlungsintervalle gestreckt – je nachdem, wie Behandelnde und Patienten individuell die Rezidiv- und Infektionsgefahr einschätzen.

Das optimale Vorgehen hierbei ist allerdings unsicher. Nach aktuellen Daten aus den USA scheinen sich Rezidive besser verhindern zu lassen, wenn neuerliche RTX-Gaben bereits bei Erholung der B-Zell-Population erfolgen, als wenn die Entscheidung hierfür erst bei steigenden ANCA-Spiegeln fällt.
 

COVID-19 blieb ein Risiko

In einer prospektiven, offenen Single-Center-Studie (Ann Rheum Dis 2023; online 11. Dezember) haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Massachusetts General Hospital in Boston, USA, 115 Personen mit AAV nach mindestens zweijähriger regelmäßiger remissionserhaltender RTX-Therapie in zwei Gruppen randomisiert.

Eine erhielt neuerlich RXT, wenn ihre B-Zellen wiederkehrten, die andere erst bei signifikantem ANCA-Anstieg. Primärer Endpunkt waren Rezidive innerhalb von 36 Monaten. Definiert waren diese als mehr als null Punkte beim Birmingham Vasculitis Activity Score für die Granulomatose mit Polyangiitis (BVAS/WG).

Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 4,1 Jahren bekam im ANCA-Arm jeder Fünfte binnen drei Jahren nach Studieneinschluss ein Rezidiv. Orientierte sich die RTX-Gabe hingegen an der B-Zell-Repletion, geschah dies nur bei 4,1 Prozent. Der Unterschied war signifikant. Über den gesamten Beobachtungszeitraum erhielten die Patienten im B-Zell-Arm im Durchschnitt 3,6 Infusionen, also 3,6 g RTX, im ANCA-Arm waren es 0,5 Infusionen, entsprechend 0,5 g.

Trotz der häufigeren Behandlung waren schwere unerwünschte Wirkungen, einschließlich Infektionen und Todesfällen, in der B-Zell-Gruppe insgesamt nicht häufiger als in der ANCA-Gruppe. Lediglich COVID-19-assoziierte SAE waren signifikant häufiger.

Quelle: Ärzte Zeitung

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