Erschienen in:
26.02.2021 | Analkarzinom | Übersichten
Innovative Konzepte in der Behandlung des Analkarzinoms
verfasst von:
Dr. med. Daniel Martin, Claus Rödel, Emmanouil Fokas
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Analkarzinom ist eine seltene Tumorentität mit steigender Inzidenz in den letzten Jahrzehnten. Die Standardbehandlung für die nichtmetastasierte Erkrankung ist die Radiochemotherapie (RCT). Während die Prognose für Patienten mit kleinen Tumoren ohne Lymphknotenbeteiligung ausgezeichnet ist, kommt es bei Patienten mit größeren Tumoren und/oder positiven Lymphknoten deutlich häufiger zu einem Therapieversagen.
Ziel der Arbeit
Es soll ein Überblick über kürzlich publizierte Studien und laufende innovative Behandlungsstrategien für lokoregionale und metastasierte Analkarzinome gegeben werden.
Material und Methoden
Literaturrecherche und Recherche in Studiendatenbanken.
Ergebnisse und Diskussion
Aufgrund der deutlichen Unterschiede im Behandlungsergebnis zwischen den verschiedenen TNM-Kategorien werden in laufenden Studien sowohl Eskalations- als auch Deeskalationsstrategien getestet, um die Ergebnisse bei fortgeschrittener Erkrankung zu verbessern und die Langzeittoxizität bei Patienten mit kleinen Tumoren ohne Lymphknotenbeteiligung zu verringern. „Humane Papilloma Virus“(HPV)-positive Analkarzinome sind immunogene Tumoren, die mit einer höheren Dichte tumorinfiltrierender Lymphozyten, einem besseren Ansprechen auf die RCT und einer günstigeren Prognose einhergehen. Daher sind Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) eine attraktive Therapieoption. In zwei randomisierten Studien wird der Zusatz von ICI zur Radiochemotherapie bei nichtmetastasierten Analkarzinomen getestet. Immuncheckpoint-Inhibitoren sind in der metastasierten, therapierefraktären Situation bereits etabliert.
Schlussfolgerung
Laufende Studien und die begleitende translationale Forschung werden uns dabei helfen, künftig Behandlungsstrategien für Patienten zu individualisieren, um die Heilungsraten zu verbessern und die Toxizität zu verringern.