Erschienen in:
01.08.2010 | Kongressauslese
Anale Inkontinenz: Evidenz apparativer Diagnostik
36. Koloproktologen-Kongress, München, 11.–13.03.2010
verfasst von:
Dr. E. Berg
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 4/2010
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Auszug
Zur apparativen Diagnostik der anorektalen Inkontinenz stehen viele, teilweise auch exotische Verfahren zur Verfügung. Zur Evaluierung der Evidenz erfolgte dazu eine Literaturrecherche über PubMed. Es wurden die gängigen Verfahren Manometrie (einschließlich Compliance, anorektalen Inhibitionsreflexes und 24-h-Manometrie), Endosonographie, Magnetresonanztomographie (MRT), Defäkographie und PNTML („pudendal nerve terminal motor latency“) nach retro- und prospektiven Studien gesichtet. Zusätzlich wurden schon bestehende Leitlinien und Standardlehrbücher benutzt. Bei sehr großen interindividuellen Unterschieden und häufigen Mängeln bei der Differenzierung zwischen normal und pathologisch ist die Manometrie ein Untersuchungsverfahren mit nur sehr geringer Evidenz (Grad IV). Eine ausreichende Evidenz der apparativen Sphinkterdiagnostik liegt nur für die Endosonographie und die MRT vor. Diese Verfahren sind der alleinigen digitalen Untersuchung hinsichtlich der Erkennung von Sphinkterdefekten deutlich überlegen. Trotz aller Einschränkungen gibt es eine gute Evidenz für die Kombination verschiedener Verfahren (Manometrie plus Endosonographie plus EMG), deren Anwendung eine Therapieänderung bei etwa 20% aller Patienten herbeiführt. …