Erschienen in:
16.05.2023 | Allgemeinanästhesie | Originalien
Riskante Diagnosesicherung: Fallserie über drei Patientinnen mit Mediastinal-mass-Syndrom
verfasst von:
Nadine Kandler, Thomas Schilling, Bastian Fakundiny, Thorsten Walles, Eva Lücke
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Das Mediastinal-mass-Syndrom (MMS) ist eine lebensbedrohliche Anästhesiekomplikation, deren Vermeidung und Behandlung eine komplikationsträchtige, interdisziplinäre Aufgabe darstellt. Die Symptomatik variiert je nach Ausdehnung und Größe eines Mediastinaltumors sowie der Beteiligung entsprechender anatomischer Strukturen von asymptomatischen Patienten bis hin zu lebensbedrohlichen, kardiorespiratorischen Einschränkungen. Insbesondere im Rahmen einer Sedierung oder Allgemeinanästhesie besteht das Risiko der akuten kardiopulmonalen oder respiratorischen Dekompensation infolge einer tumorbedingten Kompression zentraler Blutgefäße oder der Atemwege, die nicht selten schwerwiegende Komplikationen bis hin zum Tode nach sich ziehen. In dieser Fallserie werden drei Patientinnen vorgestellt, die uns jeweils mit einem mediastinalen Tumor zur interventionellen bzw. operativen Diagnosesicherung zugewiesen wurden. Anhand der Kasuistiken werden typische Komplikationen demonstriert sowie Strategien zur Vermeidung möglicher Zwischenfälle eines MMS diskutiert. Die spezifischen anästhesiologischen Anforderungen durch das MMS, die Sicherheitsaspekte der Wahl der Operations- und Anästhesieverfahren, das Kreislauf- und Atemwegsmanagement für die erforderliche Einlungenventilation sowie verschiedene Aspekte zur Auswahl der Anästhetika werden in dieser Fallserie erörtert.