Erschienen in:
01.01.2007 | Klinische Pharmakologie
Aldosteron und Aldosteronrezeptorantagonisten in der Herzinsuffizienztherapie
verfasst von:
Dr. T. Rau, T. Eschenhagen
Erschienen in:
Clinical Research in Cardiology Supplements
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Aldosteron und dem Aldosteronrezeptor können neben Effekten auf den Elektrolyt- und Wasserhaushalt weitere Rollen in der Pathophysiologie kardiovaskulärer Erkrankungen zugeschrieben werden. Diese Effekte betreffen z. B. Blutdruck (durch direkte Aldosteroneffekte auf Gefäße und ZNS), Hypertrophie und Remodeling. Mit Spironolacton und Eplerenon stehen 2 Aldosteronrezeptorantagonisten für den Dauergebrauch zur Verfügung, die ihre klinische Wirksamkeit in endpunktbasierten Studien gezeigt haben. Spironolacton hat zusätzlich zur antagonistischen Wirkung am Mineralokortikoidrezeptor Wirkungen am Testosteron- und Progesteronrezeptor, die zu endokrinen Nebenwirkungen führen können. Entsprechende UAW fehlen bei Eplerenon, das als selektiver Aldosteronrezeptorantagonist klassifiziert werden kann. Eplerenon hat eine kürzere Plasmahalbwertszeit als die aktiven Metabolite von Spironolacton. Eplerenon wird durch CYP3A4 metabolisiert, hier müssen pharmakokinetische Interaktionen bedacht werden. Wesentlich bei der Kombination von Aldosteronrezeptorantagonisten mit anderen prognoseverbessernden Substanzen in der Herzinsuffizienztherapie ist die Kontrolle der Kaliumspiegel und der Nierenfunktion. Die Dosierungsempfehlungen sollten unbedingt beachtet werden. Besonderer Aufmerksamkeit hinsichtlich der Entwicklung einer Hyperkaliämie bedürfen Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion. Aldosteronantagonisten sollten bei einer glomerulären Filtrationsrate unter 50 ml/min nicht eingesetzt werden.