Erschienen in:
01.05.2024 | Akutes Nierenversagen | Einführung zum Thema
Acute kidney injury (AKI)
verfasst von:
Prof. Dr. med. Kai Schmidt-Ott, Prof. Dr. med. Kirsten de Groot, Prof. Dr. med. Kai Uwe Eckardt
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2024
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Auszug
Akute Nierenfunktionsverschlechterungen (englisch: „acute kidney injury“, AKI) betreffen über 20 % aller Krankenhauspatienten bei über die letzten Jahre steigender Inzidenz. Die Ursachen von AKI sind vielfältig und reichen von kritischen Erkrankungen, postoperativer Situation, Infektionen, Arzneimittelnebenwirkungen, Systemerkrankungen bis zu akuten Glomerulonephritiden. AKI tritt in vielen klinischen Situationen auf und wird häufig nicht primär in nephrologischen Kliniken behandelt, sondern in einer Vielzahl von Fachabteilungen. Somit stellt eine optimale Versorgung, einschließlich der Bestimmung der Ursachen und der Einleitung einer optimalen Therapie bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Krankheitsbildes, häufig eine große interdisziplinäre Herausforderung dar. Der früher gebräuchliche Duktus, wonach niemand an, sondern wenn, dann mit AKI verstirbt, ist längst widerlegt. Patientinnen und Patienten mit AKI weisen deutlich erhöhte Raten von Mortalität bereits im Akutstadium auf, und langfristig treten nach AKI vermehrt kardiovaskuläre Komplikationen auf. Daneben ist AKI ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“, CKD) oder die Progression einer vorbestehenden CKD. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer Verbesserung der Versorgungsstrukturen bei AKI. …