Erschienen in:
05.11.2019 | Akute Lungenembolie | Schwerpunkt
ESC-Leitlinien 2019 zu Diagnostik und Management der akuten Lungenembolie
verfasst von:
R. Osteresch, A. Fach, R. Hambrecht, Prof. Dr. H. Wienbergen
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 8/2019
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Zusammenfassung
Der Beitrag zur aktuellen ESC(European Society of Cardiology)-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der akuten Lungenembolie“ (LE) fokussiert auf Änderungen und neuen Empfehlungen im Vergleich zur Vorgängerversion von 2014. Der aktuelle risikoadjustierte Algorithmus zum Management der akuten LE bezieht den klinischen Schweregrad, die Begleiterkrankungen und eine rechtsventrikuläre Dysfunktion ein. Während bei Niedrigrisikopatienten eine frühe Entlassung und ambulante Therapie möglich sind, müssen bei Hochrisikopatienten in Abhängigkeit von der hämodynamischen Situation und individuellen Kontraindikationen eine Reperfusionstherapie und eine hämodynamische Unterstützung erwogen werden. Alle Patienten mit LE sollten für mindestens 3 Monate antikoaguliert werden; in den Leitlinien werden Indikatoren für eine längere Antikoagulation dargestellt (Klasse-I- bzw. -IIa-Empfehlungen). Neue orale Antikoagulanzien (NOAK) sind vor den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) die Therapie der ersten Wahl. Allerdings sollten sie nicht bei schwerer Niereninsuffizienz, schwangeren/stillenden Patientinnen oder bei Antiphospholipidsyndrom eingesetzt werden. Des Weiteren wird in den Leitlinien ein Algorithmus zur Nachbeobachtung von Patienten nach akuter LE vorgestellt; bei anhaltender symptomatischer pulmonaler Hypertonie (PH) ist die Verlegung in ein spezialisiertes Zentrum empfohlen.