Zusammenfassung
Bei einem ehemaligen Frühgeborenen der 24+6 SSW zeigte sich im Rahmen einer Sepsis am 32. LT eine Thrombozytopenie und Hepatosplenomegalie. Bei Persistenz der Thrombozytopenie nach Behandlung des Sepsis erfolgte eine ausführliche Diagnostik welche eine CMV Infektion zeigte. Eine CMV Infektion kann prä-, peri- sowie postnatal erfolgen, im aktuellen Fall bestätigte sich eine pränatale Infektion durch den Nachweis von CMV DNA in der Plazenta im Sinne einer CMV Plazentitis. Eine Thrombozytopenie ist häufig ein Symptom einer CMV Infektion. Bei einer symptomatischen, konnatalen Infektion erfolgt, je nach Schwere der Symptome eine bis zu 6 Monate dauernde Therapie mit Ganciclovir/Valganciclovir. Eine Prophylaxe der konnatalen CMV Infektion existiert nicht, bei bekannter Seronegativität sollten schwangere Frauen den Kontakt zu infektiösen Personen oder Material (Speichel, Urin) meiden. Insbesondere bei sehr unreifen Frühgeborenen kann eine Übertragung des CMV Virus über die Muttermilch erfolgen und schwere postnatale Infektionen auslösen. Die Pasteurisierung der Muttermilch führt zu einer effektiven Inaktivierung des Virus und kann in solchen Fällen das Risiko für eine Übertragung reduzieren.