Erschienen in:
01.02.2010 | Leitthema
Ärztliche Beratung und Behandlung von Rauchern
verfasst von:
Dr. rer. medic. W. Kunstmann
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag beschreibt die gesundheitlichen Auswirkungen des Tabakkonsums sowie die Vorteile eines Rauchstopps. Die Arztpraxis weist vielfältige strukturelle Vorteile für eine Raucherberatung und -entwöhnung auf. Diese liegen vor allem im regelmäßigen Patientenkontakt, in der Möglichkeit der Thematisierung des Rauchens im Kontext der Behandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen, in der flächendeckenden und niedrigschwelligen Zugangsmöglichkeit und der guten Erreichbarkeit für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Dennoch bestehen in der ärztlichen Praxis Hindernisse für die Durchführung der Raucherberatung. Diese betreffen die fehlende Vergütung, eine unzureichende Qualifikation und Zeitmangel im Praxisalltag. Auch fehlt es weiterhin an einer Anerkennung der Tabakabhängigkeit als behandlungsbedürftige Krankheit. Die bestehenden Hindernisse sollten durch entsprechende Änderungen der Vergütungsmodalitäten für Ärzte, die Einführung eines Prozedurencodes für die motivierende Raucherberatung im Krankenhaus sowie eine Erstattungsfähigkeit nachweislich wirksamer Medikamente zur Tabakentwöhnung beseitigt werden. Die Bundesärztekammer hat in den letzten Jahren eine Qualifikationsmaßnahme „Ärztliche Tabakentwöhnung“ aufgebaut sowie verschiedene Materialien für die ärztliche Raucherberatung erstellt.