Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Wirbelsäulenmetastasen urologischer Tumoren
Diagnostik und konservative Therapie
verfasst von:
PD Dr. B. Keck, M. Hammon, M. Uder, J. Huber, P.J. Goebell, F. Kunath, B. Wullich, R.H. Richter
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die hohe Inzidenz ossärer Metastasen urologischer Tumorentitäten und die damit verbundene Morbidität insbesondere von Wirbelkörpermetastasen erfordert eine exakte Diagnostik und konsequente Therapie. Die Projektionsradiographie besitzt hierbei einen wichtigen Stellenwert zur Diagnose von symptomatischen Knochenläsionen. Der Stellenwert der Computertomographie (CT) besteht v. a. darin, einen Stabilitätsbewertung von Knochenläsionen durchzuführen und ist für die Therapieplanung unverzichtbar. Die Magnetresonanztomographie (MRT) besitzt wie die Positronenemissionstomographie-CT (PET-CT) die höchste diagnostische Genauigkeit für die Detektion ossärer Metastasen, wobei insbesondere auch eine exakte Beurteilung der intra- und extraossären Metastasenkomponenten möglich ist. Die PET-CT, PET-MRT oder Einzelphotonenemissions-CT (SPECT-CT) haben in Verbindung mit spezifischen Tracern aufgrund ihrer hohen Spezifität und Sensitivität das Potential konventionelle Verfahren abzulösen. Die Basis der konservativen Therapie ossärer Metastasen bildet neben einer suffizienten Analgesie, der Gabe von Kalzium und Vitamin D3, die Gabe von Bisphophonaten und Antikörper gegen RANKL („receptor activator of nuclear factor kappa-B ligand“, Denosumab), welche die Rate skelettaler Ereignisse senken können. Für das ossär metastasierte kastrationsrefraktäre Prostatakarzinom steht zudem mit Radium-223-Dichlorid eine zielgerichtete Radionuklidtherapie zur Verfügung, die neben einer Verlängerung des Gesamtüberlebens zu einer Reduktion von symptomatischen skelettalen Ereignissen führen kann.