Erschienen in:
06.12.2017 | Angiografie | Originalien
OCT-Angiographie bei der diabetischen Maculopathie
Vergleich von Mikroaneurysmata und der foveolären avaskulären Zone mit der Fluoreszeinangiographie
verfasst von:
S. Henke, I. Papapostolou, B. Heimes, A. Lommatzsch, D. Pauleikhoff, G. Spital
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 11/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die OCT-Angiographie (OCTA) ermöglicht nichtinvasiv die Visualisierung retinaler Gefäßveränderungen bei der diabetischen Makulopathie (DM). Um ihre Möglichkeiten und Limitationen im klinischen Alltag zur Planung größerer Analysen zu untersuchen, wurden in der vorliegenden Pilotstudie die Qualität der Aufnahmen in Bezug auf ihre Auswertbarkeit sowie eine Korrelation der OCTA-Befunde mit der Fluoreszeinangiographie (FAG) in Hinblick auf das Vorliegen von Mikroaneurysmata (MA) und der Größe der foeveolären avaskulären Zone (FAZ) untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 30 Augen von 15 konsekutiven Patienten mit DM wurden OCTA-Aufnahmen im 3 × 3 mm Volumenscan aufgenommen und durch den SSADA-Algorithmus (Fa. Optovue) dargestellt. Mittels gerätespezifischer Segmentierung wurde der oberflächliche und der tiefe Kapillarplexus dargestellt und in Bezug auf eine qualitative Auswertbarkeit klassifiziert. Mittels einer Überlagerung wurde die Anzahl der MA in der FAG und der OCTA ausgewertet und verglichen, zudem wurde die Lokalisation der MA in der OCTA analysiert. Ferner wurde die Größe der FAZ mittels beider Verfahren bestimmt.
Ergebnisse
Bei zahlreichen Augen dieser Pilotstudie waren aufgrund mangelnder OCTA- oder FAG-Aufnahmequalität bzw. fehlerhafter automatischer OCTA-Segmentierung die MA nicht sicher abgrenzbar bzw. die FAZ nicht ausmessbar. Bei der morphologischen Analyse der auswertbaren Aufnahmen ließ sich mittels beider Verfahren eine vergleichbare Anzahl von MA darstellen. Allerdings war die Lokalisation der MA auf beiden Bildgebungen bei ca. 50 % unterschiedlich. Die Mehrzahl der MA fand sich im tiefen kapillären Plexus. Die FAZ in der FAG korrelierte gut zu der automatisiert in der OCTA gemessenen Fläche (p = 0,8); jeweils ca. 50 % der MA waren nur in der einen oder der anderen Bildgebung sichtbar.
Diskussion
Mittels OCTA können Gefäßveränderungen bei DM gut visualisiert werden. Sie ermöglicht trotz derzeitiger technischer Begrenzungen gegenüber der FAG eine bessere räumliche Differenzierung vaskulärer Veränderungen. In Hinblick auf das Vorliegen von MA sowie der Vermessung der FAZ zeigen sich vergleichbare aber nicht identische Befunde, sodass die OCTA ein additives Verfahren zur FAG darstellt.