Erschienen in:
29.04.2024 | Metastasen | Leitthema
Staging und Systemtherapie bei okulären und periokulären Metastasen
verfasst von:
Daniela Dörfel, Neele Babst, Ludwig Maximillian Heindl, Vinodh Kakkassery, Martin R. Müller
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2024
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Zusammenfassung
Metastasen bösartiger Erkrankungen sind die häufigsten Tumoren, die im Auge diagnostiziert werden. Sie treten bei ungefähr 5–10 % der Patienten mit soliden Tumoren im Verlauf der Erkrankung auf. Besonders häufig sind diese beim Mammakarzinom und beim Bronchialkarzinom zu finden. Durch die Vielzahl an sehr sensitiven Gewebsstrukturen, die durch die Lokalisation der Metastasen betroffen sein können, kann es hier zu einer Reihe an klinischen Herausforderungen kommen. Die Hauptziele der onkologischen Therapie bei okulären Metastasen bestehen in der Kontrolle des Tumorwachstums (inklusive möglicher neuer Erkrankungsmanifestationsorte), der Erhaltung des betroffenen Auges und der Minimierung an möglichen iatrogenen Schädigungen an den umliegenden Geweben. Insgesamt sollen durch diese Strategie auch die Lebensqualität der Patienten und insbesondere deren Auge sowie möglichst die Sehkraft erhalten werden. Ebenso sollen Schmerzen vermieden oder zumindest gelindert werden. Von Bedeutung ist hier insbesondere die Unterscheidung zwischen einer kurativen und palliativen Situation. Patienten mit okulären Metastasen werden in der Regel mit einer der Tumorentität entsprechenden Systemtherapie behandelt, die oft mit einer parallel durchgeführten oder anschließenden Strahlentherapie kombiniert wird. Für zahlreiche Tumorerkrankungen stehen heute neben der klassischen Chemotherapie auch zielgerichtete Therapien, Therapien mit monoklonalen Antikörpern und Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten sowie Immuntherapien mit Checkpointantikörpern zur Verfügung. Im Rahmen dieses Übersichtsartikels soll ein Überblick über die aktuell verfügbaren Optionen bei okulären Metastasen solider Tumorerkrankungen gegeben werden.