Viszeralchirurgie

Der Einsatz von Wundprotektoren bei offenen Eingriffen am unteren Gastrointestinaltrakt schützt vor Infektionen im Op.-Gebiet – und dient darüber hinaus der besseren Sicht. Das bestätigt mit großer Robustheit eine randomisierte Studie im Fachblatt JAMA Surgery.

Schmerzen im Unterbauch, aber sonst nicht viel, was auf eine Appendizitis hindeutete: Ein junger Mann hatte Glück, dass trotzdem eine Laparoskopie mit Appendektomie durchgeführt und der Wurmfortsatz histologisch untersucht wurde.

Seit November 2023 gibt es evidenzbasierte Empfehlungen zum perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT) auf S3-Niveau. Vieles wird schon entsprechend der Empfehlungen durchgeführt. Wo es im Alltag noch hapert, zeigt eine Umfrage in einem Klinikverbund.

Die Hybrid-DRG-Verordnung soll dazu führen, dass mehr chirurgische Eingriffe ambulant durchgeführt werden, wie es in anderen Ländern schon länger üblich ist. Die gleiche Vergütung im ambulanten und stationären Sektor hatten Niedergelassene schon lange gefordert. Aber die Umsetzung bereitet ihnen doch Kopfzerbrechen.

Nach einer Operation kann es zu einer vorübergehenden Störung der Darmmotilität kommen, ohne dass es eine mechanische Ursache gibt. Auf eine postoperative Darmmotilitätsstörung weist besonders hin, wenn Nahrung oral nicht toleriert wird.

Die Autorinnen und Autoren einer aktuellen Studie aus Griechenland sind sich einig, dass Bewegungstherapie, einschließlich Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur und zur Stabilisierung des Rumpfes, eine Diastase recti abdominis postpartum wirksam reduzieren kann. Doch vieles ist noch nicht eindeutig belegt.

So einfach, so effizient: Die Small-Bites-Technik mit halbiertem Stichabstand trug in einer Metaanalyse erheblich zur Reduktion von Narbenhernien nach Medianlaparotomien bei.

Übelkeit nach chirurgischen Eingriffen kann belastend sein und die Genesung verzögern. Wie wahrscheinlich sie auftritt, hängt neben patientenbezogenen Risikofaktoren auch stark von der Art der Operation ab.

Bei chirurgischen Notfällen wie der Appendektomie ist das Risiko für postoperative Infektionen signifikant erhöht, wenn Personen zuvor mit hochdosierten Glukokortikoiden behandelt wurden. Dies gilt insbesondere nach laparoskopischen Eingriffen.

Sollte die kombinierte mechanische und oral-antibiotische Darmvorbereitung bei elektiven Rektumresektionen zum Standard werden? Eine randomisierte Multicenterstudie aus Finnland spricht dafür.

Bei einem 90-jährigen Patienten mit Morbus Addison hatte die Glukokortikoidtherapie eine eigentlich extrem schmerzhafte Erkrankung fast vollständig maskiert.

Um das Komplikationsrisiko nach operativer Versorgung einer Bauchwandhernie einschätzen zu können, gilt es eine ganze Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Welche das sind, hat ein US-Team untersucht.

Eine Analyse von vier kontrollierten Studien spricht dafür, dass die Entfernung der Drainage in den ersten drei Tagen nach einer Duodenopankreatektomie die Komplikationsrate verringert und die Zeit im Krankenhaus verkürzt.

Auf Wundspülungen mit Polyhexanid kann man bei sauber-kontaminierten offenen Eingriffen im Bauchraum wohl verzichten, wie eine deutsche Multicenter-Studie nahelegt.

Dank der Fortschritte bei Operationstechniken und immunsuppressiven Strategien werden Nierentransplantation und -spende zunehmend sicherer. Das bestätigt auch eine aktuelle Trendanalyse aus Deutschland, vor allem für die Lebendspende.

Nach der Blinddarm-Op. benötigen Kinder mit einer nicht durchgebrochenen gangränösen Appendizitis keine Antibiotika. Das fordert ein Team aus Harvard auf der Grundlage einer Multicenter-Studie.

Welches der beiden Verfahren, Schlauchmagen oder Roux-en-Y-Magenbypass, in der bariatrischen Chirurgie eingesetzt wird, ist für das perioperative Komplikationsrisiko praktisch unerheblich. Das geht aus Daten der BEST-Studie hervor.

Bei der Operation zur Reparatur von ventralen Hernien wird häufig vor Wundverschluss gespült. US-amerikanische Chirurgen haben nun herausgefunden, dass die Verwendung von Kochsalzlösung genauso effektiv ist wie die Kombination aus Gentamicin und Clindamycin.

Auf welche Weise die chirurgische Korrektur von unilateralen Leistenhernien erfolgt, spielt im Allgemeinen offenbar keine große Rolle, sofern die Operierenden die Methode beherrschen. Eine Ausnahme scheint es dennoch zu geben.

Wenn während der Schwangerschaft eine akute Gallenblasenentzündung auftritt, sollte man zur unverzüglichen Cholezystektomie raten, auch noch im letzten Trimenon.

Eine Hautläsion in Verbindung mit Fieber kann viele Ursachen haben – die nekrotisierende Fasziitis gehört dabei zu den seltenen, aber gefährlichsten. Die Chirurgin Marielle Hummels berichtet in dieser Folge vom fulminanten Fall eines 62-jährigen Mannes, der mit einer zunächst eher kleinen Hautveränderung zu Fuß in die Notaufnahme kommt. Wann sollten Sie an diese lebensbedrohliche Weichteilinfektion denken?

Auch notfallmäßige Cholezystektomien lassen sich offenbar mit hoher Sicherheit unter Einsatz von Robotertechnik durchführen. In einer großen retrospektiven Vergleichsstudie aus den USA war weder die intraoperative noch die postoperative Komplikationsrate gegenüber dem üblichen laparoskopischen Vorgehen erhöht.

Eine Anämie vor einem großen bauchchirurgischen Eingriff ist mit einer signifikant erhöhten Mortalität verknüpft, so das Ergebnis einer Registerstudie. Den Daten zufolge sollte man mit Bluttransfusionen dennoch vorsichtig sein, vor allem, wenn das Hämoglobin nur leicht unter dem Normwert liegt.

Viele Patienten mit gastroösophagealer Refluxkrankheit, die sich einer Antirefluxoperation unterziehen müssen, weisen auch eine Hiatushernie auf. Welches Vorgehen hier zu bevorzugen ist, war Gegenstand einer Langzeitstudie.

Postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV) können Klinikaufenthalte verlängern. Ein präoperativ verabreichtes kohlenhydrathaltiges Getränk und postoperatives Kaugummikauen scheinen die Beschwerden zu reduzieren.

Der vermutete Zufallsbefund „Porzellangallenblase“ im CT entpuppte sich bei einer 60-Jährigen mit rezidivierender Gallenkolik postoperativ als falsch.

Für die Therapie von Analfisteln bei Morbus Crohn gibt es neue Methoden: allogene mesenchymale Stammzellen als Alternative zu expandierten Stammzellen aus Fettgewebe oder die bioaktive Matrix.

Muss der Patient mit unkomplizierter akuter Appendizitis wirklich in der Nacht noch operiert werden? Ein US-Team kommt nach einer randomisierten Studie zu dem Schluss, dass zumindest bei Erwachsenen allzu große Eile nicht viel bringt.

Langzeitdaten von fast 22.000 Personen bestätigen die krebspräventive Wirkung der Adipositaschirurgie. Allerdings gingen Krebsinzidenz und -mortalität nur bei Frauen zurück.

Die frühe Cholezystektomie kann bei Patienten mit schwerer verlaufender akuter biliärer Pankreatitis mit erheblichen Risiken verbunden sein. Eine Operation im Intervall ist daher zu erwägen.

Nierentransplantationen werden in Deutschland entweder in urologischen oder in chirurgischen Kliniken durchgeführt. Unbekannt ist, ob sich die Ergebnisse unterscheiden.

Patienten mit Barrett-Ösophagus sind durch eine Anti-Reflux-Op. anscheinend nicht besser vor einem Adenokarzinom geschützt als rein medikamentös Behandelte. Die Autoren einer Registerstudie haben eine Idee, womit dies zusammenhängen könnte.

Kommt es beim Nierenkarzinom nach einer partiellen Nephrektomie zu einem lokalen Rezidiv, können entweder eine weitere Teil- oder aber eine radikale Entfernung der betroffenen Niere zur Option stehen. In einer Studie aus China wurden beide Vorgehen miteinander verglichen.

Wer sich aufgrund einer Tumorerkrankung einer Nephrektomie unterziehen muss, läuft Gefahr, in der Folge Bluthochdruck zu entwickeln. Ob die Niere partiell oder vollständig entfernt wird, spielt dabei offenbar keine Rolle.

Trotz anderslautender Empfehlung wird bei milder steininduzierter Pankreatitis die Gallenblase oft nicht während des initialen Krankenhausaufenthaltes entfernt. Dabei kann die frühe Op. Komplikationen und Kosten reduzieren.

Extraösophageale Manifestationen der gastroösophagealen Refluxkrankheit lassen sich mit einer Fundoplicatio gut kurieren. Das Operationsverfahren scheint dabei keine große Rolle zu spielen.

Adipöse Patienten scheinen nach der Anlage eines Magenbypass eher auf eine Remission ihres Diabetes hoffen zu können als nach der Konstruktion eines Schlauchmagens. Das legen Ergebnisse einer Studie nahe. Die weist jedoch beträchtliche Mängel auf.

Ob bei offener Hernienreparatur mit retromuskulärer Netzimplantation das Netz mit einer transfaszialen Naht fixiert wird oder nicht, bleibt für das Rezidivrisiko offenbar folgenlos.

Ein „starkes Argument, frisch operierte Patienten und Patientinnen aus dem Bett zu bekommen“ liefert nach Ansicht eines JAMA-Kommentators eine groß angelegte Studie aus den USA.

Eine Schwangerschaft sollte nach einer Abdominoplastik nicht kontraindiziert sein – zu diesem Ergebnis kommen Forschende in einem neuen systematischen Review. Darin fassten sie Komplikationen, die während oder nach einer Schwangerschaft, die einige Jahre auf ein Body Contouring folgte, zusammen.

Ob eine Divertikulitis konservativ oder operativ behandelt werden sollte, hängt vom Krankheitsstadium, im Einzelfall aber auch von der Lebensqualität ab.

Die früh nach Beginn der Symptome vorgenommene laparoskopische Cholezystektomie gilt als Standardtherapie der akuten Cholezystitis. Laut Ergebnissen einer Studie gibt es auch bei älteren Patienten keinen Grund, eine Operation im Intervall anzustreben.

Ein hohes operiertes Patientenvolumen pro Standort korreliert mit einer niedrigen Krankenhaussterblichkeit. Daraus entstand die Forderung nach Mindestmengen für bestimmte Eingriffe.

Bei höhergradiger Adipositas ermöglicht die bariatrische Chirurgie als einzige Therapie eine deutliche und anhaltende Verminderung des Gewichts. Da kommt die Haut meist nicht mit. Ein konturwiederherstellender Eingriff kann helfen.

In der aktuellen S3-Leitlinie Pankreatitis soll früher als in der Vorversion die chirurgische Therapie erwogen werden. Sie ist der endoskopischen Therapie in verschiedenen Situationen überlegen.

Heftige Schmerzen nach Appendektomie sind häufig, trotz ausreichender Basisanalgesie. Wie chirurgische Teams durch intraoperative Maßnahmen verhindern können, dass Frischoperierte unnötig leiden, zeigen aktuelle Daten der PROSPECT-Studie.

Adipöse Menschen gehen bei einer Arthroplastik höhere Komplikationsrisiken ein, ein BMI über 40 wird daher in der EKIT-Knie als relative Kontraindikation geführt. Ein Orthopädenteam aus den USA bezweifelt jedoch, dass solche fixen BMI-Grenzen wissenschaftlich und ethisch haltbar sind.

Dr. Friedrich Anger nimmt uns in dieser Folge mit in den Schockraum. Am Fall eines verunglückten Radfahrers mit Leberverletzung erklärt er, wie das komplexe interdisziplinäre Zusammenspiel funktionieren kann. Wie kann unter Zeitdruck sorgfältig gearbeitet werden? Wie können lebensbedrohliche Situationen frühzeitig erkannt und bestmöglich reagiert werden? Und was ist seine Aufgabe als Chirurg?

Trotz Sicherheitsvorkehrungen ist die iatrogene Gallengangsverletzung immer noch eine relevante Komplikation der laparoskopischen Cholezystektomie. Das zeigen Daten aus Tschechien.

Zu den positiven Auswirkungen der bariatrischen Chirurgie gehört bei adipösen Frauen auch die Reduktion des Brustkrebsrisikos. Registerdaten zufolge schrumpft es auf das Niveau von schlanken Frauen.

Wird Personen nach einer Dünndarmresektion per Nasensonde Kaffee eingeflößt, kommt die Darmtätigkeit schneller wieder in Gang und die Zeit im Krankenhaus verkürzt sich um etwa einen Tag. Dafür sprechen die Resultate einer kleinen kontrollierten Studie.

Adipositas kann wie viele komplexe Erkrankungen ihren Ursprung in der Kindheit haben. Bei Kindern und Jugendlichen bietet sich ein günstiges Zeitfenster für eine wirkungsvolle Therapie, wie Prof. Dr. Antje Körne aus Leipzig bei einem Workshop betonte.

Die Pankreatikoduodenektomie gehört zu den komplexesten chirurgischen Eingriffen. Ist es für ein Team möglich, ohne qualitative Einbußen zwei dieser Operationen an einem einzigen Tag vorzunehmen? Eine Studie ist der Frage nachgegangen.

Ob die laparoskopische Resektion bei lokal fortgeschrittenen distalen Magenkarzinomen auch langfristig mit den Ergebnissen der offenen Op. mithalten kann, hat eine japanische Phase-3-Studie untersucht.

Beim Verdacht auf akute Appendizitis sind ärztliches Gespür und Erfahrung für die Entscheidungsfindung unverzichtbar. Eine Studie aus Dublin macht deutlich, warum.

Die prospektive Epi-IBD-Kohorte gibt Einblick darüber, wie der Langzeitverlauf von Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen in Europa ist und welchen Einfluss eine frühe Therapie hat.

Eine 45-jährige Frau wird notfallmäßig mit starken Bauchmerzen und Fieber aufgenommen. Die Untersuchung ergibt einen Darmdurchbruch im Sigmoid mit 15 cm großen Koprolithen. Vorausgegangen war eine Verstopfung auf Basis einer Chemo- und Antipsychotikatherapie.

Wie vertraut das anästhesistisch-chirurgische Team miteinander ist, hat offenbar entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis gastrointestinaler Tumoroperationen. In einer multizentrischen Studie aus Kanada sank mit steigender Zahl gemeinsamer Einsätze die Häufigkeit postoperativer Komplikationen.

Wenn schwer adipöse Frauen sich einer bariatrischen Op. unterziehen, hat das bei einer nachfolgenden Schwangerschaft zahlreiche Vorteile für Mutter und Kind. Auf zwei Komplikationen muss aber stärker geachtet werden.

Stirbt eine Patientin oder ein Patient unmittelbar postoperativ, hatte der Eingriff eventuell von vornherein nicht wirklich Aussicht auf Erfolg. Eine Studiengruppe aus Kolumbien untersuchte nun, welche Notoperationen besonders aussichtslos sind.

In einem systematischen Review wurde von Forschenden aus Italien untersucht, wie gut die perkutane Cholezystostomie mit späterer Operation im Vergleich zur sofortigen laparoskopischen Cholezystektomie in der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer akuten Cholezystitis und einem erhöhten perioperativen Risiko abschneidet.

Kein erhöhtes Risiko für ein Karzinom im Bereich von Speiseröhre oder Magen, weder nach Magenbypass-Op. noch nach Sleeve-Gastroplastie, das ist das Ergebnis einer großen Kohortenstudie aus Frankreich.

Welche längerfristigen Überlebenschancen Patienten mit Adenokarzinom des Pankreas nach minimal invasiver verglichen mit offener Operation haben, ist in einer belgischen Studie untersucht worden. Der offene Eingriff schnitt dabei schlechter ab.

Um bestimmte hochspezialisierte Eingriffe vornehmen zu können, müssen Krankenhäuser definierte Mindestmengen ausweisen. Aber auch bei einer Standard-Op. wie der Cholezystektomie besteht ein Zusammenhang zwischen Quantität und Qualität.

Der Ein-Anastomosen-Magenbypass, auch als Omega-Loop- oder Mini-Bypass bekannt, hat sich in einer deutschen Studie der Anlage eines Schlauchmagens überlegen gezeigt – sowohl mit Blick auf den Gewichtsverlust wie auf den Stoffwechsel.

Krebskranke mit einem Pankreaskarzinom haben immer noch eine schlechte Prognose. Aber das konsequente Anstreben einer R0-Resektion und die multimodale Therapie können das Überleben deutlich verbessern, betont ein Chirurg beim Krebskongress.

Patientinnen mit Mammakarzinom müssen nach einer Brustoperation keine Deformierung der Wirbelsäulenanatomie fürchten. Signifikante Abweichungen von der ursprünglichen Statik waren in einer koreanischen Studie nicht festzustellen.

Chirurgen sind Menschen, und Menschen machen Fehler – auch solche, die nicht passieren dürften. Über einen solchen Fall berichten Mediziner aus Ecuador.

Eine bariatrische Operation dient auch der Prävention Adipositas-assoziierter Erkrankungen wie kardiovaskulären Ereignissen. Doch trifft dies auch bei adipösen Patientinnen und Patienten mit einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) zu?

„Gewichtsabnahme zum Erreichen einer Remission bei Typ-2-Diabetes hat einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Chemotherapie in der Krebsbehandlung“, so Michael Lean, Glasgow. Sprich: Ohne eine deutliche Gewichtsabnahme geht in der Diabetestherapie gar nichts. Wenn sie gelingt, ist der Benefit groß.

Skalpell oder Endoskop - Was tun bei der infizierten Pankreasnekrose? Die vergangenen Jahre waren von einem Paradigmenwechsel geprägt, weg von einer primär chirurgischen Intervention hin zu einer möglichst atraumatischen Strategie. Eine topaktuelle Studie lieferte Diskussionsstoff.

Typisch für eine Analfissur ist ein starker defäkationsabhängiger analer Schmerz. Therapie tut Not. Doch während es an den konservativen Therapiestrategien kaum Zweifel gibt, könnten die Empfehlungen zu den chirurgischen Interventionen gegensätzlicher kaum sein. 

Unfallchirurginnen und -chirurgen sind in den USA offenbar immer noch schnell dabei, eine verletzte Niere zu entfernen. Wird eine urologische Fachmeinung eingeholt, bleibt rund jedem Zweiten eine Nephrektomie erspart.

In Deutschland hat rund jeder dritte Operierte vor dem Eingriff eine Anämie. Dieser Anteil ist in den vergangenen Jahren leicht gesunken. Mehr als halbiert hat sich hingegen die Häufigkeit von Bluttransfusionen bei Operationen.

„Besonders im Bereich der gastrointestinalen Onkologie bietet der Kongress eine Vielzahl an interessanten, interdisziplinär besetzten Veranstaltungen“, so Prof. Pompiliu Piso, Sprecher der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Viszeralonkologie und der Assoziation Chirurgische Onkologie in der DKG. Eine Sitzungsauswahl zum Krebskongress 2022.

Analfissuren, vergrößerte Hämorrhoiden oder Analkrebs – es gibt einiges, das verborgen im Po-Loch unangenehme Symptome verursachen kann. Doch Betroffene stellen sich oft verspätet in der Praxis vor. Wie kann dem Po aus seiner Image-Krise geholfen werden? Welche Erkrankungen sind relevant? Und welche Symptome müssen abgeklärt werden? Dazu sprechen wir in dieser Folge.

Nach brusterhaltender Entfernung eines Mammakarzinoms ergibt die histologische Untersuchung des Resektats häufig einen R1-Befund, und eine Nachresektion ist notwendig. Können neue intraoperative Bildgebungstechnologien helfen, die hohe Nachresektionsrate zu senken?

Bringt es Vorteile, wenn man sehr kleine Nabelhernien mit einem Netz versorgt? Die Ergebnisse einer dänischen Kohortenstudie scheinen dafür zu sprechen – aber nur, wenn eine spezielle Technik zum Einsatz kommt.

Die intraoperative Verwendung eines Blasenkatheters während der laparoskopischen Korrektur einer Leistenhernie soll postoperativem Harnverhalt vorbeugen. Doch offenbar ist die Maßnahme nutzlos, wie eine US-Studie zeigt.

Morbus Crohn lässt sich operativ behandeln, indem der erkrankte Dünndarmabschnitt operativ entfernt wird und die verbliebenen Abschnitte wieder miteinander verbunden werden. Das Anastomose-Verfahren beeinflusst hierbei die Rezidivrate. 

Nach einem bariatrischen Eingriff sinkt das Risiko, an Krebs zu erkranken oder zu versterben, signifikant, so das Ergebnis einer Großstudie aus den USA.

Eine retrospektive Studie an der Universitätsklinik Heidelberg bestätigt die Ergebnisse der PANDRA-Studie: Die routinemäßige Einlage von Drainagen nach Pankreasoperationen verfehlt ihren Zweck.

Die Resultate nach partieller Nephrektomie und nach ablativen Verfahren in der Therapie von Personen mit Nierenkrebs im Frühstadium sind in einer Metaanalyse verglichen worden – mit gewissen Vorteilen für die Nephrektomie.

Wenn möglich, sollten Patienten mit lokoregionalen Rezidiven eines lokalen Nierenzellkarzinoms auch eine lokale Therapie per Stahl oder Strahl bekommen. Sie leben damit nach Resultaten einer retrospektiven Analyse deutlich länger als mit einer systemischen Behandlung.

Haben Ärzte in der Vergangenheit oft Grenzen nicht beachtet, sei man heute trotz allen medizinischen Fortschritts demütiger geworden, sagt der DGIM-Vorsitzende Professor Markus Lerch aus München. Beim diesjährigen Internistenkongress sollen die Grenzen der Inneren Medizin ausgelotet werden – Kontroversen sind programmiert.

Das Einlegen intraperitonealer Drainagen nach elektiven Eingriffen am Kolorektum hat nicht zur Folge, dass Flüssigkeitsverhalte rascher entdeckt würden. Dafür erhöht sich das Risiko von Wundinfektionen.

Auch schwangeren Patientinnen mit akuter Appendizitis sollte man bei entsprechender Indikation eine operative Therapie nicht vorenthalten. Das war die einhellige Meinung auf dem Deutschen Chirurgenkongress (DCK).

Wenn abdominalchirurgischen Patienten per Sonde nicht genügend Kalorien zugeführt werden können, lohnt es sich, frühzeitig mit einer ergänzenden parenteralen Ernährung zu beginnen.

Wie man Colitis-ulcerosa-Patienten am besten chirurgisch versorgt, wird nach wie vor diskutiert. Mangels ausreichender Daten bezieht die aktualisierte europäische Leitlinie nur vorsichtig Stellung zur modifizierten zweizeitigen Rekonstruktion.

Appetitverlust nach einer Op. am Gastrointestinaltrakt ist ein nach wie vor ungelöstes Problem. Ein Team aus Heidelberg hat die Ergebnisse aus 165 Studien zusammengefasst: Demnach ist der Effekt für das postoperative Kaugummikauen noch am besten belegt. Die Forscher raten aber auch zu unkonventionellen Methoden, z. B. Kochshows im Fernsehen gucken.

Nach komplexen Krebsoperationen geht eine Rehospitalisierung wegen venöser Thromboembolien (VTE) mit einem hohen Sterberisiko einher. Wann eine solche Wiederaufnahme in die Klinik wahrscheinlich ist, zeigt eine US-Studie.

Die Chancen, nach einer Magenbypass-Op. keine Medikamente mehr zu benötigen, stehen US-Forschern zufolge gut, vielleicht sogar besser als nach Anlage eines Schlauchmagens.

Nach überstandener Coronainfektion sollte man Patienten nicht zu früh elektiv operieren, so ein Kardiologenteam aus Stanford. Was steckt hinter dieser Warnung?

Beim Nierenzellkarzinom ist die Operation eine entscheidende Säule der Therapie. Pandemiebedingt aber werden immer mehr Eingriffe verschoben. Was bedeutet das für die Prognose der Patienten?

Beim Leistenbruch bieten minimalinvasive Techniken den Patienten die Chance, schneller wieder auf die Beine zu kommen. In einer finnischen Studie waren vor allem die postoperativen Schmerzen deutlich geringer als nach offener Op.

Ließe sich die Komplikationsrate nach Op. eines medullären Schilddrüsenkarzinoms senken? Die Ergebnisse einer schwedischen Registerstudie deuten darauf hin.

Kann man vor einer Darm-Op. auf die lästige Trinklösung zur Darmreinigung verzichten? In einer Netzwerkanalyse wurden sieben verschiedene Strategien verglichen. Dabei lagen zwei klar vorne.

Der Verlauf nach Cholezystektomie hängt nicht nur davon ab, ob offen oder laparoskopisch operiert wird. Es macht auch einen Unterschied, welches minimalinvasive Verfahren zum Einsatz kommt.

Im Vergleich zu einem abwartenden Vorgehen bringt die Drainierung sofort nach der Diagnose einer infizierten Nekrose keinen zusätzlichen Nutzen für Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis – eher im Gegenteil.

Bei Perforationen des Duodenums im Rahmen einer ERCP ist die Mortalität hoch. Endoskopische Abdeckungen solcher Defekte können erfolgreich gelingen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Perforation frühzeitig bemerkt wird.