Erschienen in:
18.04.2024 | Neuroendokrine Tumoren | Schwerpunkt
Neuroendokrine Neoplasien
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. Irene Esposito, Lena Häberle, Aslihan Yavas
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Der Gastrointestinaltrakt ist zusammen mit der Lunge der häufigste Ort für das Auftreten neuroendokriner Neoplasien (NEN). Zu den NEN gehören 2 Hauptgruppen von Entitäten: die gut differenzierten neuroendokrinen Tumoren (NET), die zwar alle potenziell maligne sind, aber in der Regel eine gute Prognose haben, und die schlecht differenzierten und klinisch aggressiven neuroendokrinen Karzinome (NEC). Eine dritte Gruppe bilden Neoplasien, die sowohl eine neuroendokrine als auch eine nichtneuroendokrine Differenzierung aufweisen, sog. gemischte neuroendokrine und nichtneuroendokrine Neoplasien (MiNEN). Die relative Häufigkeit von NET und NEC unterscheidet sich in den unterschiedlichen anatomischen Lokalisationen entlang der Speiseröhre, des Magens und des Dünn- und Dickdarms, was sich auf das Spektrum der klinischen Erscheinungsformen auswirkt. Die Diagnose von NEN und ihre Klassifizierung beruhen auf gut etablierten immunhistochemischen Markern. Die molekulare Pathogenese von NEN, die in einigen Fällen ihrem biologischen Verhalten zugrunde liegt, wird derzeit aufgeklärt; molekulare Biomarker für personalisierte Behandlungsansätze fehlen jedoch weitgehend.