Erschienen in:
01.04.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Kindliche Kniebinnenverletzungen
verfasst von:
Dr. F. Schneider, M. Sperl, G. Steinwender, T. Kraus
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Die Patellaluxation ist die häufigste Kniegelenkverletzung mit Hämarthros bei Kindern. Sie muss immer auf Begleitverletzungen, die primär einer operativen Sanierung bedürfen, untersucht werden. Die unkomplizierte Erstluxation wird konservativ im Gips behandelt. Rezidivierende Luxationen werden operativ versorgt. Zur Schonung der Wachstumsfugen sind besondere Techniken erforderlich. Die Eminentiafraktur der proximalen Tibia entspricht einer knöchernen Ausrissverletzung des vorderen Kreuzbands (VKB). Lässt sie sich in Überstreckung reponieren, wird sie im Gips konservativ behandelt, ansonsten wird sie operativ unter Schonung der Wachstumsfuge stabilisiert. Intraligamentäre VKB-Verletzungen werden bei Kindern und vor allem bei Jugendlichen zunehmend häufiger gesehen. Das Risiko instabilitätsbedingter sekundärer Gelenkschäden ist hoch. Bei bleibender Instabilität nach Rehabilitation ist die Rekonstruktion auch bei offenen Wachstumsfugen zu empfehlen. Hierfür wurden verschiedene Techniken beschrieben, bisher zeigte sich keine als überlegen. Die Kreuzbandchirurgie bei offenen Wachstumsfugen sollte erfahrenen, mit den Besonderheiten des wachsenden Skeletts vertrauten Operateuren vorbehalten bleiben. Meniskusverletzungen sollten früh operativ stabilisiert werden. Die Heilungschancen sind bei Kindern gut.