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Erschienen in: Der Nervenarzt 10/2020

15.09.2020 | Apoplex | Leitthema

Interdisziplinäre neurovaskuläre Netzwerke: eine Standortbestimmung

verfasst von: Prof. Dr. J. Röther, O. Busse, A. Berlis, A. Dörfler, Ch. Groden, G. Hamann, O. Jansen, J. Meixensberger, O. Müller, J. Regelsberger, H. Steinmetz, H. Vatter, W. Weber, D. Hänggi, D. Nabavi

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 10/2020

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Zusammenfassung

Hintergrund

Um das gesamte neurovaskuläre Erkrankungsspektrum auf einem hohen Qualitätsniveau abzubilden, das über die reine akute Schlaganfallversorgung hinausgeht, hat die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) gemeinsam mit den Fachgesellschaften für Neurochirurgie und Neuroradiologie ein Zertifizierungsverfahren für sog. neurovaskuläre Netzwerke (NVN) entwickelt. Strukturell setzt sich ein NVN aus einem koordinierenden Zentrum mit mindestens 3 neurovaskulären Netzwerkpartnern mit einer zertifizierten Stroke-Unit zusammen. Nach diesem neuen Standard wurden von 2018 bis 2020 bisher 15 NVN auditiert und zertifiziert.

Fragestellung

Wie leistungsfähig sind die NVN? Werden hohe Standards eingehalten?

Material und Methoden

Ausgewertet wurden die Auditberichte. Die Datenlage geht auf die Jahre 2017 bis 2019 zurück.

Ergebnisse

Die 15 NVN behandelten insgesamt 86.510 Schlaganfallpatienten im Erhebungsjahr und waren mit insgesamt 107 Partnerkliniken vernetzt, die durchschnittlich 25 km entfernt vom koordinierenden Zentrum lagen und insgesamt 2726 Patienten verlegten. In den koordinierenden Zentren wurden 2383 Patienten mit nichttraumatischen intrazerebralen Blutungen behandelt und 2463 Thrombektomien durchgeführt. Bei 712 Patienten mit akuten aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen wurde eine endovaskuläre Therapie und bei 401 ein Clipping vorgenommen. Die Auditierung verlief in der Mehrzahl der NVN erfolgreich.

Diskussion

Der Zertifizierungsprozess der NVN ist erfolgreich gestartet und die Audits erwiesen sich als gutes Instrument der Qualitätskontrolle und -verbesserung. Die 15 NVN sind leistungsfähig und behandeln mehr als ein Viertel der Schlaganfallpatienten in deutschen Stroke-Units.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Busse O, Rother J, Faiss J, Hamann GF, Hupp T, Jansen O et al (2013) interdisciplinary neurovascular network: a new structure for treatment of stroke and other cerebrovascular diseases in germany. Nervenarzt 84:1228–1232CrossRefPubMed Busse O, Rother J, Faiss J, Hamann GF, Hupp T, Jansen O et al (2013) interdisciplinary neurovascular network: a new structure for treatment of stroke and other cerebrovascular diseases in germany. Nervenarzt 84:1228–1232CrossRefPubMed
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Zurück zum Zitat Ringleb P, Hamann G, Röther J, Jansen O, Groden C, Veltkamp R (2016) S2 Leitlinie Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls – Ergänzung 2015 – Rekanalisierende Therapie. Akt Neurol 43(02):82–91 Ringleb P, Hamann G, Röther J, Jansen O, Groden C, Veltkamp R (2016) S2 Leitlinie Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls – Ergänzung 2015 – Rekanalisierende Therapie. Akt Neurol 43(02):82–91
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Zurück zum Zitat Eyding J et al (2012) Das „Neurovaskuläre Netz Ruhr“ – Konzeption und praktische Umsetzung eines dezentralen Netzwerkes zur Optimierung einer flächendeckenden neurovakulären Maximalversorgung akuter Schlaganfallpatienten in der Metropolenregion Ruhrgebiet. Akt Neurol 39:1–8 Eyding J et al (2012) Das „Neurovaskuläre Netz Ruhr“ – Konzeption und praktische Umsetzung eines dezentralen Netzwerkes zur Optimierung einer flächendeckenden neurovakulären Maximalversorgung akuter Schlaganfallpatienten in der Metropolenregion Ruhrgebiet. Akt Neurol 39:1–8
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Metadaten
Titel
Interdisziplinäre neurovaskuläre Netzwerke: eine Standortbestimmung
verfasst von
Prof. Dr. J. Röther
O. Busse
A. Berlis
A. Dörfler
Ch. Groden
G. Hamann
O. Jansen
J. Meixensberger
O. Müller
J. Regelsberger
H. Steinmetz
H. Vatter
W. Weber
D. Hänggi
D. Nabavi
Publikationsdatum
15.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 10/2020
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-020-00991-0

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