Endoskopische Evaluation des Mediastinums

Die Abklärung mediastinaler Prozesse spielt nicht nur im mediastinalen Staging bei Lungenkarzinomen eine Rolle, sondern ist auch bei anderen Tumoren des Mediastinums wie bei einem Lymphom oder Keimzelltumor erforderlich. Eine zytologische/histologische Abklärung mediastinaler Raumforderungen sollte primär nach vorliegender Bildgebung immer erfolgen. Technisch sind die endoskopischen Verfahren zur Evaluation mediastinaler Erkrankungen deutlich verbessert worden. Die Untersuchung mittels des endobronchialen (endoösophagealen) Ultraschalls mit transbronchialer Punktion extraluminaler Strukturen wie tracheobronchialer Lymphknoten oder zentraler Tumormassen hat seit einigen Jahren einen Stellenwert. Die hohe Sensitivität der EBUS-TBNA und der hohe Anteil übersehener Lymphknotenmetastasen von 20% bei dieser Untersuchung steht der Mediastinoskopie mit einer Sensitivität zwischen 80 und 95% und einer deutlich geringeren Rate an falsch-negativen Lymphknoten bei besserer Datenlage bei Lungenkrebspatienten gegenüber. Wir sehen die EBUS-TBNA als ein zentrales Element in der mediastinalen Diagnostik bei Lungenkarzinomen, aber negative Befunde müssen mediastinoskopisch bestätigt werden.