Muskeltonus, Kreislauf und
Atmung im Schlaf sind weniger stabil geregelt. Die häufigen Schlafepisoden und darin besonders die hohen REM-Schlafanteile erschweren die Homöostase (siehe auch „Autonomes Nervensystem“). Die „Atmung“, die nicht nur autonom, sondern im Wachzustand auch bewusst und somit hybrid geregelt ist, interferiert besonders im Bereich der extrathorakalen Atemwege mit Funktionen wie Saugen, Schlucken, Aufstoßen und Reflux sowie mit
Husten und Schreien, mit Schutzreflexen und im Bereich des Zentralnervensystems mit der „Thermoregulation“. Zentrale Apnoen sind bei Neugeborenen häufig. Besonders häufig kommen sie bei Frühgeborenen vor, die deswegen auch einer besonderen Überwachung bedürfen (siehe auch „Kindesalter“). Dabei ist zu berücksichtigen, dass in dieser Altersstufe bei den
Schlafbezogenen Atmungsstörungen das Leitsymptom der
Tagesschläfrigkeit fehlt. Als Indikator für kritische respiratorische Ereignisse gelten stattdessen klinische Parameter wie Blässe, Zyanose oder Muskelatonie und ggf.
Messwerte wie Bradykardie,
Hypoxämie und Hyperkapnie aus dem Monitoring von
EKG und Blutgasen. Bei Hyperkapnie und Beatmungspflichtigkeit muss differentialdiagnostisch auch an das seltene Kongenitale zentral-alveoläre Hypoventilationssyndrom (CCAHS) gedacht werden („Schlafbezogene Atmungsstörungen“; „Schlafbezogene Hypoventilationssyndrome“). Bei Verdacht auf pharyngeale Obstruktion ist ein kardiorespiratorisches Monitoring, speziell die Erfassung der Atmungsanstrengung (Effort) zu empfehlen. Hier gelten bereits zwei und mehr obstruierte Atemzüge als pathologisch. Neugeborene mit kraniofazialen Dysplasien wie bei der
Pierre-Robin-Sequenz und Kindern mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten neigen zu
Schlafbezogenen Atmungsstörungen mit pharyngealer Obstruktion (siehe auch „Kindesalter“; „Obstruktive Schlafapnoe“; „Diagnostik der Schlafbezogenen Atmungsstörungen“; „Kiefer- und gesichtschirurgische Verfahren zur Therapie der Obstruktiven Schlafapnoe“).