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DGIM Innere Medizin
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Publiziert am: 08.04.2023

Mikrobiom und gastrointestinale Erkrankungen

Verfasst von: Christoph Ammer-Herrmenau und Jacob Hamm
Veränderungen des menschlichen Mikrobioms wurden bereits mit einer Vielzahl an Erkrankungen assoziiert und es konnte der Einfluss des Mikrobioms auf viele immunologische und metabolische Prozesse des gesamten Körpers gezeigt werden. Die meisten Erkrankungen im gastrointestinalen Trakt gehen mit einer kompositionellen Änderung des Mikrobioms einher, die als Dysbiose definiert wird. Hierbei ist oft nicht bis ins Detail geklärt, ob die Veränderungen des Mikrobioms Folge oder Ursache der Krankheitsprozesse sind. Für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), dem kolorektalen Karzinom und einigen weiteren Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes gilt jedoch die Beteiligung des Mikrobioms an der Pathogenese als gesichert. Vor diesem Hintergrund kommt der Modulation des Mikrobioms als neue Therapieoption für viele gastrointestinalen Erkrankungen eine besondere Bedeutung zu.

Einleitung

In nahezu allen Disziplinen der Inneren Medizin hat die Forschung am Mikrobiom sowie dessen Relevanz für die klinische Tätigkeit längst einen hohen Stellenwert. Nicht nur wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch (soziale) Medien (populär)wissenschaftlichen bis esoterischen Ursprungs greifen das Thema publikumswirksam auf. Dies hat zur Folge, dass die Thematik von vielen Patienten*innen in einem unterschiedlichen klinischen Kontext thematisiert wird.
Am intensivsten erforscht wurde bislang das Darmmikrobiom. Assoziationen eines dysregulierten intestinalen Mikrobioms mit multiplen Erkrankungen konnten vielfach hergestellt werden. Es ist nicht verwunderlich, dass die meisten untersuchten Erkrankungen „Darm-nah“ aus dem gastroenterologischen Fachbereich stammen. Es mehren sich jedoch Hinweise, dass auch viele extraintestinale Erkrankungen vom Darmmikrobiom beeinflusst werden. Klinisch relevant ist vor allem die mögliche Modulation des Mikrobioms und damit die Einflussnahme auf den Verlauf von Erkrankungen. Dies kann unter anderem durch Prä-, Pro-, Anti- und Postbiotika erfolgen. Ebenfalls ist der fäkale Mikrobiomtransfer (FMT) bereits eine etablierte Methode. Noch am Anfang steht die Erforschung einer hoch selektiven Modulation des Mikrobioms durch Bakteriophagen.

Allgemeines zum Mikrobiom

Gemäß einem Experten-Konsensus von 2020 umfasst das Mikrobiom die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einem bestimmten Lebensraum sowie deren Stoffwechselprodukte, strukturellen Elemente (DNA, Proteine, etc.) und Umweltverhältnisse. Als Mikrobiota werden alle Mikroorganismen einer Umgebung bezeichnet. Damit werden Bakterien, Pilze, Viren und Archaea zusammengefasst (Berg et al. 2020). In der Literatur werden jedoch beide Begriffe oft als Synonyme verwendet. Bakterien stellen den Großteil des Mikrobioms dar, weshalb sich die meisten Studien auf diese Fraktion des Mikrobioms fokussieren. Das Mikrobiom im Dickdarm ist das zellreichste, wobei die Zelldichte nach oral über den Dünndarm abnimmt. Der Mundraum ist wieder von einer höheren Konzentration an Mikrobiota besiedelt als Speiseröhre, Magen und oberer Dünndarm (Abb. 1a). Neuere Rechnungen gehen von einem Gleichgewicht der Anzahl an mikrobiellen und menschlichen Zellen aus, wobei die gesamte Biomasse aller menschlichen Mikrobiome auf 200 g und 3,8 * 1013 Zellen geschätzt wird (Sender et al. 2016). Eine Reihe von Umweltfaktoren bestimmen die mikrobielle Zusammensetzung. Wichtige chemische Modulatoren sind pH-Wert, Sauerstoffkonzentration, Gallensäuren und antimikrobielle Enzyme. Aber auch physikalische Aspekte wie Peristaltik, Mukosa-Oberfläche und Transitzeit spielen eine wichtige Rolle (Vos et al. 2022). Im oberen gastrointestinalen Trakt ist die Sauerstoffkonzentration deutlich höher als im Kolon, weshalb im letzteren eine Dominanz von Anaerobiern herrscht. Neben diesen vertikalen graduellen Änderungen der Mikrobiota im gastrointestinalen Trakt gibt es auch eine horizontale Verschiebung der mikrobiellen Komposition. Im Kolon besiedeln vor allem Sauerstoff-tolerante Spezies die Mukosa-Umgebungen. Zum Lumen hin, dem Sauerstoffgradienten folgend, gibt es eine Dominanz der obligaten Anaerobier (Abb. 1b) (Vos et al. 2022). Biologisch werden Bakterien in taxonomische Ränge differenziert. In der Klinik sind vor allem die Spezies (Arten) als infektiöse Pathogene relevant. In der Mikrobiom-Forschung liegt der Fokus dagegen oft auf höheren Rängen (Abb. 2).
Die menschlichen Mikrobiome sind keine statischen Gebilde und unterliegen u. a. einer zirkadianen und saisonalen Rhythmik. Im Vergleich zu anderen Individuen ist die mikrobielle Komposition relativ stabil. Letztlich können äußere und innere Umweltfaktoren das Mikrobiom in seiner Zusammensetzung nachhaltig modulieren (Abb. 3). Insbesondere Erkrankungen und Medikamente nehmen dabei unter Umständen erheblichen Einfluss (s. Übersicht).
Auswahl an Medikamente, die das Mikrobiom verändern. (Nach Vich Vila et al. 2020)
Es besteht kein Konsens über die genaue Zusammensetzung eines gesunden Mikrobioms. Gesunde Individuen können völlig unterschiedliche Taxa aufweisen. Ein verändertes Mikrobiom, das mit einer Krankheit assoziiert ist, wird als Dysbiose definiert (Rinninella et al. 2019). Viele Publikationen beschäftigen sich mit der Assoziation eines veränderten Mikrobioms mit bestimmten Erkrankungen. Ob dabei eine spezielle Komposition des Mikrobioms die Krankheit verursacht bzw. aggraviert oder aber die Krankheit an sich die Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung bedingt, ist für viele Erkrankungen nicht ausreichend belegt. Häufig wird von einer bidirektionalen Abhängigkeit ausgegangen.

Technische Aspekte zur Bestimmung des Mikrobioms

Den Wissenszuwachs über das Mikrobiom verdanken wir moderner Sequenziermethoden, wie dem Next Generation Sequencing (NGS), das einen Einblick in die Komposition und Dynamik der nicht kultivierbaren Mikroorganismen erlaubt. So wird eine große Menge an Daten generiert, wobei die statistischen sowie bioinformatischen Auswertungen sehr komplex sind. Neue Methoden und Auswertungsverfahren entwickeln sich rasant. Allgemeingültige Standards fehlen in vielen Bereichen, was die Vergleichbarkeit zwischen Studien erschwert und diskrepante Ergebnisse unterschiedlicher Studien erklärt (Knight et al. 2018).
Wenn Mikrobiome zwischen Gesunden und Erkrankten verglichen werden, sollten eine Reihe zusätzlicher klinischer Parameter erhoben werden. Bei der Vielzahl an Umweltfaktoren, die auf das Mikrobiom einwirken, ist es wichtig, dass diese als potenzielle Confounder bedacht werden (Abb. 3). Transportmedien, Lagerung der Proben und DNA-Extraktionsmethode beeinflussen ebenfalls die mikrobielle Komposition und müssen in einer Studie einheitlich sein. Weiterhin sollte bei der Planung von Mikrobiomstudien auch an Negativkontrollen gedacht werden. Umweltkeime aus dem Labor oder in Reagenzien können das Ergebnis vor allem von Proben mit geringer mikrobieller Biomasse (wie Gewebeproben) beeinflussen.

Sequenziermethoden

Verschiedene Sequenziermethoden können zu unterschiedlichen Ergebnissen führen und sollten den Ressourcen und Zielen einer Studie angepasst werden. Tab. 1 beschreibt die Vor- und Nachteile der Marker-Gen-Sequenzierungen und des metagenomischen Sequenzierens.
Tab. 1
Vor- und Nachteile der Marker-Gen-Sequenzierung und des metagenomischen Sequenzierens
Methodik
Vorteile
Nachteile
Marker-Gen-Sequenzierung (z. B. 16S rRNA)
• Preisgünstige, schnelle Probenaufbereitung und Analyse
• Geeignet für Proben mit geringer mikrobieller Biomasse und hoher Wirtskontaminierung (z. B. Gewebe)
• Viele Vergleichsdatensätze
• Amplifikations-Bias
• Wahl der Primer und variablen Region beeinflussen das Sequenzierergebnis
• Resolution limitiert bis auf Gattungsebene
• Limitierte Aussagen zu funktionellen Stoffwechselwegen
Metagenomisches Sequenzieren
• Geeignet für Analysen auf Spezies und Subspezies Ebene
• Analysen von Pilzen, Phagen, Plasmiden und Viren möglich
• Unbekannte Taxa können detektiert werden
• Funktionelle Analysen möglich (Stoffwechselwege)
• Teurer
• Ausreichende Sequenziertiefe benötigt
• Komplexe Probenaufbereitung und Analyse
• Kontamination von Wirts-DNA
Bei der Marker-Gen Methodik wird dem Sequenzieren eine PCR vorangestellt. Meist werden PCR-Primer für das 16S rRNA-Gen verwendet, die eine Amplifikation von bakterieller und archaealer DNA ermöglichen. 16S rRNA-Sequenzierungen sind preiswert und vor allem hilfreich, wenn Materialien mit viel Wirts-DNA analysiert werden (z. B. Gewebeproben).
Wenn Informationen auf Spezies- und Subspeziesebene gewünscht sind, kommt das metagenomische Sequenzieren (engl. „whole genome sequencing“) zum Einsatz. Hierbei wird sämtliche DNA analysiert, die in einer Probe enthalten ist. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass neben Prokaryoten auch Viren, Phagen, Plasmide und mikrobielle Eukaryoten (z. B. Pilze) mit analysiert werden können.

Analyse-Methoden

Ein interessanter Endpunkt einer Mikrobiomstudie ist die Bestimmung der Diversität. Hierbei wird zwischen Alpha- und Betadiversität unterschieden.
Die Alpha-Diversität ist das Maß für die Artenvielfalt eines Lebensraumes oder einer Stichprobe. Es gibt verschiedene Rechengrößen, die oft miteinander korrelieren. Die „richness“ zählt die unterschiedlichen Taxa (z. B. Anzahl unterschiedlicher Spezies). Andere Formeln legen mehr Gewicht auf eine ausgeglichene relative Verteilung (engl. „eveness“) der einzelnen Taxa (z. B. Shannon-Index). In den meisten Studien wurde eine höhere Alpha-Diversität bei Gesunden gemessen.
Die Beta-Diversität ist ein Maß für den Unterschied in der Artenvielfalt zwischen Lebensräumen oder Stichproben. Sie gibt an, ob sich zum Beispiel eine gesunde Kohorte bezüglich ihres Mikrobioms von einer erkrankten Kohorte unterscheidet. Häufig verwendete Indikatoren sind Bray-curtis- und die gewichtete und ungewichtete UniFrac-Distanz. Eine statistische signifikante Beta-Diversität ist Ausgangspunkt für weiterführende Analysen.

Mikrobiom und gastrointestinale Erkrankungen

Gastrointestinale Erkrankungen wurden bereits intensiv bezüglich ihrer Assoziationen zum intestinalen Mikrobiom erforscht. Im folgenden Teil soll auf spezielle und häufige Erkrankungen der Gastroenterologie eingegangen werden.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CEDs)

Pathogenese

Die Inzidenz von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn steigt in Ländern mit westlichem Lebensstil kontinuierlich. Die Ursachen dieser komplexen Immunstörungen des Magen-Darm-Traktes sind nicht bis ins letzte Detail verstanden. Konsens besteht darin, dass Genetik, äußere Umweltfaktoren und Veränderungen im Mikrobiom im Zusammenspiel eine CED bedingen. Interessanterweise führt die Verbindung von genetischen Determinanten und bekannten Umweltfaktoren, wie Ernährung und Rauchen, immer wieder zum Mikrobiom. Beispielsweise sind zwei der bekanntesten CED-Risikogene, NOD2 und ATG16L1, die mit einer erhöhten Suszeptibilität für CED assoziiert sind, Bestandteile des Autophagiesystems sowie des angeborenen Immunsystems. Das Autophagiesystem ist u. a. eine wichtige Komponente für die Homöostase der kommensalen Flora (Lee und Chang 2021). Auch Tiermodelle erbringen Hinweise auf eine direkte Beteiligung des Mikrobioms in der Pathogenese. Genetische oder chemische Induktionen akuter Kolitiden bedingen in Mausmodellen nur eine starke intestinale Entzündung, wenn eine Darmflora vorhanden ist. Jedoch zeigen keimfreie Mäuse bei chemisch-induzierter Kolitis ausgeprägte Epithelschäden, was auf eine negativ beeinträchtige intestinale Barrierefunktion zurückgeführt wird. Weiterhin führt eine westliche Diät bei Mäusen zu einer CED-typischen Mikrobiomveränderung mit konsekutiver Veränderung der Mukosabeschaffenheit (Schroeder et al. 2018).
Eine Vielzahl von Publikationen zeigt eine veränderte Mikrobiomzusammensetzung bei CED-Erkrankten im Vergleich zu Gesunden. Da es sich um klinisch heterogene Krankheitsbilder handelt, ist es nicht verwunderlich, dass nicht das eine „CED-Mikrobiom“ definiert werden kann. Gemein ist den meisten Studien dennoch eine reduzierte Alpha-Diversität, eine Reduktion von Firmicutes und eine relative Zunahme von Proteobacteria (Gevers et al. 2014). Diese Dysbiose aggraviert im akuten Schub und ist mit der Erkrankungsschwere assoziiert. Ebenfalls scheinen Veränderungen der Phagen-, Archaea- und Pilz-Kompositionen eine Rolle zu spielen. Unter anderem wurde eine Zunahme von Candida albicans verbunden mit einer relativen Abnahme von Saccharomyces cerevisiae beobachtet (Sokol et al. 2017).
Der Verlust der Alpha-Diversität geht mit einem funktionellen Verlust von Stoffwechselwegen einher, die jedoch für die Aufrechterhaltung der Integrität der Darmbarriere und der Regulierung des Immunsystems essenziell sind (Sokol et al. 2017). Mehrere Studien konnten zeigen, das kurzkettige Fettsäuren (engl. syn. „short chain fatty acid“; SCFA)-produzierende Taxa bei Menschen mit CED vermindert sind (Machiels et al. 2014). Diese wirken u. a. durch eine geringere Invasion von Entzündungszellen antiinflammatorisch. Im Gegensatz dazu wird ein relativer Anstieg von mukolytischen Bakterien beobachtet. Dies wiederum führt zur vermehrten Penetration von Pathogenen (z. B. adhärent invasiver Escherichia coli, AIEC) in das intestinale Gewebe mit konsekutiver Induktion einer chronischen Entzündung und Gewebsschädigung (López-Siles et al. 2022). Solche Pathogene lassen sich auch im Darm Gesunder identifizieren. Dort sind sie jedoch eher im Lumen zu finden. Bei Patientinnen und Patienten mit CED besiedeln diese vermehrt die Mukosa.
Abb. 4 fasst die Rolle des intestinalen Mikrobiom in der Pathogenese der CED zusammen. Trotz des Wissenszuwachs in den letzten Jahren bleibt es schwierig zu differenzieren, ob die Dysbiose Ursache oder Konsequenz der Entzündung ist. Möglicherweise ist die Veränderung des Mikrobioms nicht die Hauptursache der CED, verstärkt aber die immunologischen Prozesse und trägt somit zur Progression der Erkrankung bei. Trotz intensiver Forschung gibt es kein einheitliches Modell für die Kontribution von einzelnen Mikroben oder Metabolite, sodass eine gezielte Mikrobiom- oder Metabolom-Intervention noch nicht etabliert werden kann.

Therapiemöglichkeiten

Da die Dysbiose ein prominentes Charakteristikum der CED ist, wurden in der Vergangenheit viele Studien durchgeführt, die den Einsatz von Probiotika bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa untersuchten. Probiotika sind bestimmte Taxa, meist aus der Gattung der Lactobacilli oder Bifidobacteria, die resistent gegenüber dem sauren pH-Wert des Magens sind. Cochrane-Analysen zu beiden Krankheitsentitäten konnten jedoch keinen signifikanten Benefit einer Probiotika-Therapie feststellen (Limketkai et al. 2020; Kaur et al. 2020). Einzige Ausnahme ist der E.-coli-Stamm Nissle 1917, der bereits Einzug in die Leitlinien gefunden hat und eine evidenzbasierte Indikation für den Remissionserhalt der leichten Colitis ulcerosa hat.
Biologika sind mittlerweile ein integraler Bestandteil der CED-Therapie. Diese wirken immunmodulatorisch (z. B. Ustekinumab und Infliximab) oder beeinflussen die Zellmigration (Vedolizumab). Kleinere Studien zeigen, dass eine Biologika-Behandlung Auswirkungen auf das Mikrobiom hat (Ananthakrishnan et al. 2017). Trotz einer Vielzahl an Patienten*innen, die eine klinische Besserung und sogar Mukosaheilung durch Biologika erfahren, gibt es dennoch einen relevanten Anteil, der nicht auf die Induktionstherapie anspricht (z. B. 20–40 % auf TNF-Antikörper-Therapie). Hinzukommen die Sekundärversager, deren Rate bei TNF-Antikörper-Therapie circa 50 % beträgt. Hierbei wird intensiv nach Biomarkern geforscht, die das Ansprechen der Biologika-Therapie voraussagen können. Interessanterweise gibt es Mikrobiom-Signaturen, die in kleineren Studien bessere Vorhersagekraft erbrachten als klinische Parameter (Gisbert und Chaparro 2020). Größere, prospektive und multizentrische Studien müssen dies noch bestätigen.
Fäkaler Mikrobiom Transfer (FMT) wird seit einigen Jahren als neue Therapieoption für CED untersucht. Hierbei wird Stuhl von Gesunden übertragen. FMT ist bereits Bestandteil der internationalen und nationalen C.-difficile-Kolitis-Leitlinie und wird bei rekurrierenden Infektionen empfohlen (Johnson et al. 2021). Randomisierte klinische Studien erbrachten vor allem für die Colitis ulcerosa positive Ergebnisse (Haifer et al. 2022). Beim Morbus Crohn fehlen zwar größere Studien, wobei präliminäre Daten eher keinen Benefit zeigen konnten. Für beide Entitäten divergieren jedoch die Ergebnisse teils erheblich. Dies liegt vor allem an den unterschiedlichen Studienprotokollen (Tan et al. 2020). Unter anderem gibt es Differenzen bezüglich Applikationsverfahren (Klistiere, lyophilisierte Kapseln, nasoduodenale Sonden, koloskopische Applikation), Anzahl der Applikationen, Applikationsfrequenz, Gabe von Antibiose vor der FMT, Endpunkten, Follow-up und Art der Kontrollen. Es wird davon ausgegangen, dass das Ansprechen auf FMT vom Spender-Stuhl, aber auch von der Kompatibilität des Empfängers abhängt (Wilson et al. 2019). Eine Studie von 2015 stellte die These eines Super-Spenders auf. Moayyedi und Kollegen konnten zeigen, dass der Großteil der beobachteten Remissionen aus dem Stuhl eines speziellen Spenders resultierten (Moayyedi et al. 2015). Zuletzt wurde auf Poolen verschiedener Spender zurückgegriffen. Dabei wird die Chance erhöht, Mikrobiota eines Super-Spenders zu transferieren, da es derzeit noch nicht möglich ist, die klinische Effizienz eines Spenders vorherzusagen (Wilson et al. 2019).
Zusammengefasst gibt es Hinweise, dass sich FMT als weitere Therapieoption für die CED etablieren kann. Zunächst bedarf es aber noch mehr klinischer Studien, um sichere und effiziente Protokolle zu erarbeiten.

Reizdarm

Ein Reizdarm liegt vor, wenn darmbezogene Symptome länger als drei Monate Lebensqualität einschränkende Beschwerden verursachen. Hierbei müssen andere Krankheitsbilder, die ähnliche Symptome hervorrufen, im Vorfeld ausgeschlossen werden. Es werden vier Haupttypen unterschieden: Der Diarrhoe-, Obstipation-prädominante, gemischte oder unklassifizierte Typ. Die weltweite Prävalenz wird auf 11,2 % geschätzt, wobei Unterschiede zwischen einzelnen Ländern bestehen (Ghaffari et al. 2022). Es werden teils erhebliche sozio-ökonomische Folgen durch das Reizdarm-Syndrom verursacht, durch u. a. häufige Arztbesuche, Medikamente und Arbeitsausfälle.

Pathogenese

Die Pathogenese des Reizdarm-Syndroms ist multifaktoriell und noch nicht vollständig geklärt. Mögliche Assoziationen sind beispielsweise: Motilitätsstörungen, (epi-)genetische Prädispositionen, gestörter Gallensäuremetabolismus, veränderte Schleimhautfunktionen, viszerale Hypersensitivität und Veränderungen der enteroendokrinen Botenstoffe. Es gibt jedoch auch Hinweise, dass das Mikrobiom eine pathophysiologische Rolle spielt. Unter anderem kann ein Reizdarm-Syndrom durch infektiöse und nicht-infektiöse intestinale Entzündungen ausgelöst werden. Auch die wiederholte Gabe von Breitspektrum-Antibiotika steht in Verdacht einen Reizdarm zu verursachen. Mehrere Studien zeigten eine relative Erhöhung von Firmicutes und Proteobacteria auf Stammesebene sowie vermehrt Veillonella und Lactobacillus auf der Ebene der Gattung. Im Gegensatz dazu wurden weniger Bifidobacteria nachgewiesen. Neben dieser Dysbiose, die mit dem Schweregrad und dem Ansprechen auf Ernährungstherapie assoziiert ist, wurden auch metabolische Veränderungen gemessen. Acetat und Propionat nahmen auf Kosten von Butyrat zu (Layer et al. 2021). Auch beim Reizdarm kann nicht mit Sicherheit definiert werden, ob die Verschiebungen im Mikrobiom Ursache oder Folge der Erkrankung sind. Eine Veränderung der intestinalen Innervation oder der Motilität, beides Komponenten der Reizdarm-Pathogenese, können ebenfalls modulierend auf die Konstellation der Mikrobiota wirken (Ghaffari et al. 2022).

Diagnostik

Auch wenn mehrere Arbeitsgruppen eine Dysbiose publizierten, gibt es derzeit keine diagnostische oder therapeutische Rationale für Mikrobiom- und Metabolom-Analysen außerhalb von Studien. Von intestinalen Mikrobiota-Kompositionen lassen sich keine modulatorischen Therapien mit Prä-, Pro- oder Antibiotika ableiten. Die aktuelle Leitlinie spricht sich explizit gegen eine mikrobielle Analytik der kommensalen Darmmikrobiota aus (Layer et al. 2021).

Therapie

Neben Ernährungs-, Entspannung-, psychotherapeutischen und -somatischen Interventionen werden in der aktuellen Leitlinie aber auch Mikrobiom-modulierende Ansätze empfohlen.
Rifaximin ist ein Antibiotikum, das kaum intestinal resorbiert wird. Mehrere Studien legen eine geringe, jedoch signifikante Wirkung beim Reizdarm-Syndrom ohne Obstipation nahe.
Für Probiotika ist die Studienlage heterogen. Bei einem definierten Kollektiv konnte für einige Subspezies in Metaanalysen und randomisierten klinischen Studien eine Wirksamkeit gegen Placebo gezeigt werden. Hierbei sind vor allem Subspezies aus der Gattung der Bifidobacteria und Lactobacilli, sowie der Spezies Saccharomyces cerevisiae und E. coli und des Weiteren Multispezies-Präparate untersucht worden. Oft fehlen Studien mit gleichen Protokollen zur Überprüfung der Reproduzierbarkeit. Nichtsdestotrotz gilt die Empfehlung Menschen mit Reizdarmsyndrom probatorisch zu therapieren und bei Symptombesserung die Probiotika-Therapie weiterzuführen.
Wenig Evidenz gibt es für den Einsatz von Präbiotika und fäkalem Mikrobiom-Transfer. Vor allem letzteres sollte nicht außerhalb von Studien durchgeführt werden (Layer et al. 2021).

Lebererkrankungen

Die Leber und das intestinale Mikrobiom kommunizieren bidirektional (Abb. 5). Einerseits fließen absorbierte Bestandteile der Nahrung sowie mikrobielle Metabolite und Fragmente über das portalvenöse System zur Leber. Andererseits gelangt die in der Leber produzierte Galle in den Darm. Diese beinhaltet Mikrobiom modulierende Substanzen, wie antimikrobielle Peptide, Immunglobulin A und Gallensäure. Neben den metabolischen und endokrinologischen Funktionen, sowie der ausgeprägten Syntheseleistung ist die Leber auch ein zentrales immunologisches Organ mit einer Vielzahl an Zellen des angeborenen Immunsystems. Eine Dysbiose kann zu fehlgeleiteten immunologischen Vorgängen innerhalb der Leber führen und zur Entstehung sowie Progression von verschiedenen Lebererkrankungen beitragen.

Leber-Darm-Achse

Durch den enterohepatischen Kreislauf werden 95 % der sezernierten Gallensäure (engl. „bile acids“, BA) im terminalen Ileum resorbiert. Die verbliebenen 5 % gelangen ins Kolon, wobei es zu einer Metabolisierung zu sekundären BAs durch das Mikrobiom kommt. BAs wirken direkt zytotoxisch auf Bakterien, wobei einige Spezies Resistenzmechanismen gegen BAs besitzen (Tian et al. 2020). Primäre BAs induzieren über den Farnesoid-X-Rezeptor (FXR) eine verstärkte Transkription von Fibroblast-growth factor (FGF-19) in Enterozyten. Dieses Enterokin wiederum gelangt durch die Portalvene zu Leber und hemmt die BA-Produktion. Weitere Effekte der FXR-Aktivierung sind antiinflammatorische Signalwege und die Synthese von verschieden antimikrobiellen Peptiden. Sekundäre BAs wirken inhibitorisch auf FXR. Wenn es im Zuge einer bakteriellen Überwucherung zu einem Anstieg sekundärer BAs kommt, wird konsekutiv FXR stärker inhibiert, wobei der Feedback Mechanismus an der Leber gestört wird. Als Konsequenz werden vermehrt BAs produziert, die wiederum den Entzündungsprozess in der Leber begünstigen (Tripathi et al. 2018). Dieses Phänomen konnte sowohl bei der alkoholischen und nicht alkoholischen Fettlebererkrankung (ALD, NAFLD) beobachtet werden.
Über das portalvenöse System gelangen stetig mikrobielle Bestandteile wie Lipopolysaccharide (LPS) in die Leber. Dort werden diese unter anderem von Makrophagen (Kupffer-Zellen) über Toll-like-Rezeptoren (TLR) erkannt. Durch ein sukzessives Angebot von LPS an den TLRs (v. a. TLR-4) wird eine Immuntoleranz in den hepatischen Makrophagen induziert (Wu et al. 2015). Kommt es im Zuge einer intestinalen Barrierestörung zu einem Überangebot von LPS, zum Teil in Kombination mit weiteren Noxen wie Alkohol oder Lipiden (Lipotoxizität), wird eine proinflammatorische Entzündungskaskade induziert, die zur Steatosis und Fibrose führen kann (Wang et al. 2021). Bakterielle Metabolite wie SCFAs haben hingegen eine antiinflammatorische Wirkung und schützen vor einer Leberverfettung.

Alkohol-assoziierte Lebererkrankung (ALD)

Die meisten Menschen mit einem chronischen Alkoholkonsum entwickeln eine hepatische Steatosis. In 10–20 % der Fälle erfolgt eine Progression zu einer fortgeschrittenen Lebererkrankung. Hierbei scheint das Mikrobiom eine Rolle zu spielen. Hinweise hierfür liefern Experimente mit keimfreien Mäusen. Wenn diese den Stuhl von Patienten*innen mit einer Alkohol-induzierten Steatohepatitis transferiert bekommen, zeigen die Tiere eine deutliche hepatische Inflammation, Leberzellnekrose und intestinale Barrierestörung. Mäuse, die hingegen Stuhl von Menschen ohne ALD, aber mit chronischen Alkoholkonsum erhielten, zeigten diese Veränderungen nicht (Llopis et al. 2016). Weiterhin konnte in einer Pilotstudie gezeigt werden, dass FMT das Überleben bei Patienten*innen mit einer schweren Alkoholhepatitis verbessert (Philips et al. 2017).
Personen mit ALD weisen eine Dysbiose auf, die charakterisiert ist durch eine Reduktion der Alpha-Diversität und Verringerung von nützlichen Spezies aus der Gattung der Lactobacilli und Bifidobacteria, sowie Faecalibacterium prausnitzii und Akkermansia muciniphilia. Dafür wurde ein Anstieg von Spezies der Gattungen Veillonella und Enterococci beobachtet. Quantitative Analysen konnten eine bakterielle Überwucherung in Dünn- und Dickdarm zeigen. Es gibt Hinweise, dass auch Pilze, Phagen und Viren ebenso starke Veränderungen in ihren Konstellationen erfahren. Unter anderem konnte vermehrt Candida im Stuhl detektiert werden (Lang et al. 2020).
Mit Blick auf den Einfluss einer Dysbiose auf den Progress der ALD werden mehrere Mechanismen postuliert. So werden neben einer erhöhten intestinalen Permeabilität und dadurch erhöhten Konzentration von proinflammatorischen mikrobiellen Bestandteilen wie LPS, ebenso eine Reduktion der systemischen SCFAs und ein gestörter Gallensäure-Metabolismus diskutiert. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass mikrobielle Toxine von Enterococcus faecalis und Candida albicans eine lytische Wirkung auf Hepatozyten haben (Wang et al. 2021).

Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD)

Mehrere Studien der letzten Dekade konnten überzeugend zeigen, dass auch Personen mit NAFLD eine Reduktion der Alpha-Diversität aufweisen. Weiterhin war eine Steatosis hepatis in einer kürzlich erschienenen Populations-Studie mit einer relativen Reduktion von Coprococcus und Ruminococcus gnavus sowie einer Vermehrung von Proteobacteria auf Stammesebene und E. coli auf Speziesebene assoziiert (Alferink et al. 2021). Gleiche Signaturen, nur in einer ausgeprägterer Form, konnten bei Patienten*innen mit nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH)-Fibrose beobachtet werden. Im Hinblick auf die hepatische Verfettung konnte bei adipösen Mäusen ein positiver Effekt von Probiotika gezeigt werden. Trotz heterogener Studienlage zieht eine Metaanalyse eine positive Bilanz und bescheinigt prä- und probiotischen Interventionen eine Besserung der Steatosis (Sharpton et al. 2019).
Wie bei der ALD wird auch bei der NAFLD eine intestinale Barrierestörung als pathophysiologischer Link zwischen Erkrankung und Mikrobiom angesehen. Mausexperimente konnten zeigen, dass eine westliche Diät diese Barrierestörung induzieren kann. Neben einer Erhöhung an LPS und einer Reduktion von SCFAs wurden weitere bakterielle Metabolite identifiziert, die eine Steatosis oder eine Inflammation der Leber bedingen: N,N,N-Trimethyl-5-Aminovaleronsäure (TMAVA), Phenylacetat, Imidazol-Propionat (IMP) und interessanterweise Ethanol. Einige Spezies aus der Familie der Enterobacteriaceae fermentieren nämlich Kohlenhydrate zu Alkohol. Bei einer großen Kohorte von NAFLD-Patienten*innen wurde eine Ethanol-produzierende Klebsiella pneumoniae im Stuhl nachgewiesen. Nachdem Stuhl mit dieser Klebsiella-Subspezies in gesunde Mäuse transferiert wurde, entwickelten diese eine NAFLD. Eine selektive Elimination der Klebsiella im Spenderstuhl vor dem Transfer verhinderte die Entstehung einer NAFLD (Yuan et al. 2019).
Zusammenfassend scheint das intestinale Mikrobiom in der Pathophysiologie der ALD und NAFLD eine relevante Rolle zu spielen. Damit ist das Mikrobiom ein in Zukunft interessantes therapeutisches Target für diese hochprävalenten Erkrankungen.

Leberzirrhose

Das Endstadium vieler chronischen Lebererkrankungen ist die Leberzirrhose, die in einem dekompensierten Zustand mit einer Vielzahl an Komplikationen vergesellschaftet ist. Hierbei sind Mikrobiom-modulierende Interventionen längst integraler Bestandteil der Leitlinie (Gerbes et al. 2019). Interessanterweise scheint es eine Zirrhose-spezifische Mikrobiom-Signatur zu geben unabhängig der Ätiologie (Oh et al. 2020). Gemäß dieser Arbeitsgruppe könnte das Mikrobiom im Stuhl als non-invasiver Biomarker etabliert werde. Spezies aus den Gattungen der Eubacteria und Bacterioides sowie Faecalibacterium prausnitzii waren weniger abundant in Zirrhose-Patienten*innen im Vergleich zu den Kontrollen. Im Gegensatz wurde eine relative Vermehrung von E. coli, Klebsiella pneumoniae und verschiedene Spezies aus den Gattungen der Streptococci und Veillonella detektiert.
Eine ausgeprägte intestinale Barrierestörung ist ein bekanntes Charakteristikum der Leberzirrhose mit der Translokation von Bakterien und deren Metaboliten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bei gleichzeitig bestehendem Aszites und der generellen Zirrhose bedingten Immunsuppression eine spontan bakterielle Peritonitis (SBP) eine häufige Komplikation der dekompensierten Leberzirrhose ist (Gerbes et al. 2019). Als Prophylaxe wird eine Antibiose mit Norfloxacin empfohlen, sowie alternativ mit Rifaximin. Diese Antibiotika sind gegen viele intestinale Bakterien wirksam.
Ammoniak, das unter anderem durch Urease bildende Darmbakterien produziert wird, wird als Hauptauslöser einer hepatischen Enzephalopathie (HE) angesehen. Bei einer gastrointestinalen Blutung (z. B. Ösophagusvarizenblutung) wird durch bakterielle Metabolisierungen des Blutes verstärkt Ammoniak gebildet. Als HE-Prophylaxe wird deshalb eine Antibiose bei gastrointestinalen Blutungen empfohlen. Lactulose ist ein wichtiges Medikament für die HE-Therapie. Neben der pH-Erniedrigung, wodurch aus Ammoniak Ammonium-Ionen werden, die nicht resorbiert werden können, hat Lactulose präbiotische Eigenschaften. Es wird nämlich von Teilen des Mikrobioms verstoffwechselt, wobei SCFAs entstehen, was die mikrobielle Komposition günstig beeinflusst (Gerbes et al. 2019). Für den Einsatz von Probiotika ist die Datenlage noch ungenügend, weshalb dieser nicht in den Leitlinien empfohlen wird. FMT wird derzeit als eine zusätzliche Therapieoption der HE untersucht. Hierbei zeigten kleinere Studien, dass FMT die Kognition bei Personen mit HE besserte (Bloom et al. 2022).

Gastrointestinale Tumore

Kolorektales Karzinom

60–65 % aller KRK treten sporadisch auf und lassen sich somit nicht auf eine positive Familienanamnese oder vererbbare Risikogene zurückführen (Keum und Giovannucci 2019). Dies betont die Wichtigkeit der Betrachtung nicht-genetischer Faktoren wie Lebensstil und Ernährung, aber auch die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms in der Entstehung kolorektaler Karzinome.
Eine Vielzahl von Studien konnte bereits Veränderungen in der Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms bei Patienten mit KRK herstellen. So ließ sich bei erkrankten Individuen eine niedrigere bakterielle Diversität als bei Gesunden zeigen (Flemer et al. 2017). Weiterhin wiesen einige Studien nach, dass die gram-negativen Spezies Bacteroides fragilis und Fusobacterium nucleatum in KRK-Patienten*innen vermehrt abundant sind, wohingegen die Phyla Bacteroidetes und Firmicutes im Generellen reduziert sind. Zudem lässt sich eine Veränderung des intestinalen Mikrobioms über die Achse der Adenom-Karzinom-Sequenz zeigen. Insbesondere nimmt hier die Abundanz von Kommensalen wie Bifidobactium animalis und Streptococcus thermophilus ab, wohingegen u. a. Fusobacteria und Escherichia zunehmen (Feng et al. 2015). Einschränkend bei der Betrachtung des intestinalen Mikrobioms in Bezug auf KRK ist zu erwähnen, dass sich die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms selbst in Abhängigkeit von der Tumorlokalisation (rektal/distal versus proximal) unterscheidet. Ebenso unterscheidet sich das mukosale und fäkale Mikrobiom bei KRK-Patienten*innen. Unter anderem aufgrund dieser Heterogenität der mikrobiellen Zusammensetzung besteht bisher kein Konsensus über eine dezidierte mikrobielle Signatur des kolorektalen Karzinoms (Flemer et al. 2017). Jenseits dessen konnte jedoch für einige der mit KRK-assoziierten Spezies gezeigt werden, wie diese auf funktioneller Ebene in die Pathogenese und Progression des KRK eingreifen.
So lässt sich ein Einfluss der Ernährung in Zusammenspiel mit dem intestinalen Mikrobiom in Bezug auf KRK herstellen. Einen bekannten Risikofaktor für die Entstehung des KRK stellt der Konsum einer westlichen Diät reich an prozessiertem, rotem Fleisch sowie raffinierten Zuckern dar. Als protektiv ist hingegen eine ballaststoffreiche Diät anzusehen. Interessanterweise konnte gezeigt werden, dass eine ballaststoffreiche Diät in der Tat zu einer Reduktion von KRK mit positivem Nachweis von Fusobacterium nucleatum im Tumorgewebe führt. Eine Reduktion von KRK ohne Nachweis von F. nucleatum konnte jedoch nicht beobachtet werden, was somit für einen durch F. nucleatum mediierten Effekt spricht (Mehta et al. 2017). Mechanistisch führt F. nucleatum zu einer erhöhten Proliferation und Invasion von Tumorzellen. Unter anderem wird durch eine Aktivierung von Nuclear Factor-κB (NFκB) über Toll-like-receptor 4 sowie eine erhöhte Tumorinfiltration durch myeloide Zellen ein Proliferationsreiz im Sinne der inflammatorischen Karzinogenese gesetzt (Yang et al. 2017). Weiterhin konnte gezeigt werden, dass F. nucleatum über das spezielle Adhesin FadA an intestinale Epithelzellen bindet, in diese eindringt und über E-Cadherin onkogen wirkt (Rubinstein et al. 2013). Prognostisch zeigen Patienten*innen mit reichlichem Nachweis von F. nucleatum im Tumorgewebe ein signifikant niedrigeres progressionsfreies Überleben im Vergleich zu Personen mit einer geringeren Menge an F. nucleatum (Lee et al. 2021). Zudem konnte gezeigt werden, dass F. nucleatum über eine Induktion von Autophagie zu einer Chemotherapieresistenz gegenüber 5-Fluorouracil (5-FU) sowie Oxaliplatin in Tumorzellen führen kann (Yu et al. 2017). Ein weiterer protektiver Mechanismus einer ballaststoffreichen Diät ist die konsekutiv erhöhte Produktion von SCFA durch das intestinale Mikrobiom, welche im Generellen als mukosaprotektiv, antiinflammatorisch, immunmodulierend und somit als antikanzerogen angesehen werden. In Metaanalysen konnte ebenso ein erhöhtes KRK-Risiko in Individuen mit niedrigen SCFA-Spiegeln beobachtet werden (Alvandi et al. 2022).
Eine weitere Spezies, für die bereits eine kausale Rolle in der Pathogenese des KRK gezeigt werden konnte, sind polyketide synthase (pks)+-Colibactin-produzierende E. coli (Arthur et al. 2012). Auch diese sind bei Patienten mit CED sowie KRK vermehrt abundant. Ebenso wie für F. nucleatum konnte für Colibactin-produzierende E. coli eine Rolle in der inflammatorischen Karzinogenese des KRK gezeigt werden. Mechanistisch entfalten pks+ E. coli ihr mutagenes Potenzial über die Induktion von DNA-Schäden in intestinalen Epithelzellen. Ähnlich konnte eine vermehrte Abundanz von enterotoxischen Bacteroides fragilis (ETBF) in kolorektalen Neoplasien nachgewiesen werden (Purcell et al. 2017). Auch ETBF induzieren DNA-Schäden und führen zu einer vermehrten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies in intestinalen Epithelzellen und wirken somit pro-inflammatorisch und onkogen.
Aktuell nimmt die Analyse des intestinalen Mikrobioms keinen Stellenwert in der klinischen Diagnostik oder Therapie des KRK ein. Pilotstudien zur Nutzung taxonomischer Marker des intestinalen Mikrobioms zur Erkennung von KRK konnten jedoch für diese bereits eine ähnliche Vorhersagewahrscheinlichkeit wie herkömmliche Tests auf fäkal-okkultes Blut erbringen (Zeller et al. 2014). Dies unterstreicht die Wichtigkeit weiterer klinischer Studien zur funktionellen Rolle des intestinalen Mikrobioms in der Diagnostik und Therapie des KRK.

Magenkarzinom

Die Infektion mit dem gram-negativen Bakterium Helicobacter pylori gilt als gesicherter Risikofaktor für die Entstehung eines Magenkarzinoms. In 75–90 % aller Adenokarzinome des Magens kann ein Nachweis von H. pylori erbracht werden. Durch die Virulenzfaktoren VacA und cytotoxin-associated gene A (CagA) induziert H. pylori eine Vielzahl intrazellulärer onkogener Prozesse, die u. a. durch die Aktivierung des Wnt-ß-catenin-Signalwegs zu stammzellähnlichen Veränderungen der gastralen Mukosa führen. Weiterhin führt die Aktivierung von NFκB zur Transition einer mukosalen Atrophie und so zur intestinalen Metaplasie (Zavros und Merchant 2022). Zudem führt der Verlust von Becherzellen sowie der konsekutiv erhöhte gastrale pH zu Veränderungen des übrigen gastralen Mikrobioms. So kommt es im Zuge dessen zu einer Vermehrung kommensaler Spezies wie Lactobacilli, Enterococci oder Parvimonas (Smet et al. 2022). Weiterhin ist wie beim kolorektalen Karzinom F. nucleatum in Magenkarzinomgewebe vermehrt abundant. Der Nachweis von F. nucleatum beim Magenkarzinom vom diffusen Typ ist mit einem signifikant reduzierten Gesamtüberleben assoziiert (Boehm et al. 2020). Funktionelle Studien, die eine Rolle dieser konsekutiven Veränderungen des gastralen Mikrobioms in der Entstehung und Progression des Magenkarzinom untersuchen, fehlen jedoch.
Die Helicobacter-pylori-Eradikationstherapie stellt somit nach wie vor die einzige evidenzbasierte Mikrobiom-modulierende Therapie zur Verhinderung von Magenkarzinomen dar. Dennoch schlägt sich die Zunahme von Antibiotikaresistenzen sowie der Einfluss der Patientencompliance in einem Therapiemisserfolg von 20 % nieder (Zavros und Merchant 2022). Dies unterstreicht die Wichtigkeit weiterer Studien zur Rolle des Mikrobioms beim Magenkarzinom.

Pankreaserkrankungen

Akute Pankreatitis

Die akute Pankreatitis ist eine primär sterile Entzündung in den meisten Fällen hervorgerufen durch Gallensteine oder Alkoholexzess. Auch wenn in 80 % der Fälle die Pankreatitis selbstlimitierend ist, erleidet ein relevanter Anteil der Patientinnen und Patienten lokale oder systemische Komplikationen. Vor allem die infizierten Pseudozysten und Nekrosen sind mit einer erhöhten Mortalität assoziiert (van Dijk et al. 2017). Pathomechanistisch wird angenommen, dass die Translokation von Darmbakterien in die Nekrose durch eine intestinale Barrierestörung resultieren. Eine aktuelle Studie konnte zeigen, dass eine duodenale Translokation durch aktivierte regulatorische T-Zellen gefördert wird (Glaubitz et al. 2023). Erste Hinweise zeigen, dass das Darmmikrobiom mit dem Schweregrad der Pankreatitis assoziiert ist (Zhu et al. 2019). Größere Studien müssen das Potenzial des Mikrobioms als Biomarker für den Schweregrad jedoch noch verifizieren. Versuche den Verlauf einer prognostizierten schweren Pankreatitis durch die Gabe von Probiotika günstig zu beeinflussen scheiterte. Eine prospektive Studie musste aufgrund einer Übersterblichkeit im Probiotika-Arm vorzeitig abgebrochen werden (Besselink et al. 2008).

Chronische Pankreatitis (CP)

Durch eine progrediente Entzündung kommt es zu einer sukzessiven Fibrose des Pankreas mit konsekutiver endo- und exokrinem Funktionsverlust. Vor allem die exokrine pankreatische Insuffizienz (ePI) hat starke Auswirkungen auf das intestinale Mikrobiom. In einer groß angelegten Studie mit 1795 erwachsenen Freiwilligen konnte demonstriert werden, dass eine ePI größeren Einfluss auf die mikrobielle Komposition hat als klassische Confounder, wie Alter, BMI, Geschlecht und Alkohol-Konsum (Frost et al. 2019). Translationale Experimente zeigten, dass antimikrobielle Substanzen des Pankreassekretes in der Tat notwendig sind, um eine Überwucherung der intestinalen Mikrobiota zu verhindern (Ahuja et al. 2017). Somit ist auch nicht verwunderlich, dass bis zu einem Drittel aller Personen mit einer CP eine bakterielle Überwucherung des Dünndarms (engl. „small intestinal bacterial overgrowth“, SIBO) aufweisen (Capurso et al. 2016). Wie auch schon bei anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen beschrieben, gibt es auch für die CP Hinweise einer Dysbiose, charakterisiert durch Reduktion der Alpha-Diversität und einen relativen Zuwachs von Bakterien aus den Gattungen der Enterococci, Streptococci und Escherichia, sowie eine Reduktion SCFA bildender Spezies (Frost et al. 2020). Erste Hinweise auf einen klinischen Effekt von Synbiotika (Kombination aus Prä- und Probiotika) konnten zwar gezeigt werden, dennoch gibt es aktuell kaum Evidenz, dass Modulationen des Mikrobioms diese chronische Erkrankung günstig beeinflussen können (Dos Santos et al. 2017).

Adenokarzinom des Pankreas

Neben etablierten Risikofaktoren wie der chronischen Pankreatitis, Typ-II-Diabetes oder übermäßigem Alkoholkonsum rückt die Betrachtung der Zusammensetzung des orointestinalen und intratumoralen Mikrobioms beim Pankreaskarzinom zusehends in den Fokus (Connor und Gallinger 2022). Eine Vielzahl an Studien beschreibt Veränderungen des intratumoralen Mikrobioms im Vergleich zum Mikrobiom des gesunden Pankreasgewebes. Hier können insbesondere vermehrt Bakterien des Phylums Proteobacteria wie beispielsweise Enterobacteriaceae nachgewiesen werden (Nejman et al. 2020). Interessanterweise konnte für einige Taxa gezeigt werden, dass diese durch das Enzym Cytidin-Deaminase fähig sind, Gemcitabine zu inaktivieren, welches ein relevantes Chemotherapeutikum beim Pankreaskarzinom darstellt (Geller et al. 2017). Weiterhin konnte ein unterschiedliches intratumorales Mikrobiom zwischen Kurzzeit- und Langzeit-Überlebenden nach Tumorresektion beschrieben werden. Hierbei konnte mit einem fäkalem Mikrobiom-Transfer in ein Pankreaskarzinom-Mausmodell auch eine Kausalität hergestellt werden. Wenn die Mäuse den Stuhl von Langzeitüberlebenden erhielten, kam es zu einer Reduktion des Tumorwachstums, wohingegen Mäuse, die den Stuhl von Kurzzeitüberlebenden transferiert bekamen, einen deutlichen Tumorprogress aufwiesen (Riquelme et al. 2019). Mechanistisch konnte gezeigt werden, dass intratumorale Bakterien und Pilze das Immunsystem im Tumor unterdrücken (Aykut et al. 2019; Pushalkar et al. 2018). Auch das fäkale Mikrobiom ist bei Patienten*innen mit Pankreaskarzinom verändert und kann somit wie beim kolorektalen Karzinom als biologischer Marker zur Erkennung von Pankreaskarzinomen benutzt werden (Kartal et al. 2022).
Weiterhin lassen sich Veränderungen mikrobieller Metabolite bei Patienten*innen mit Pankreaskarzinom nachweisen. So konnte eine signifikante Reduktion von Spezies wie Eubacterium rectale, Faecalibacterium prausnitzii und Roseburia intestinalis gezeigt werden, die die kurzkettige Fettsäure (SCFA) Butyrat produzieren (Zhou et al. 2021). Eine ähnliche Reduktion von SCFA lässt sich bei Patienten*innen mit CED oder kolorektalen Karzinomen zeigen (Alvandi et al. 2022; Parada Venegas 2019). Über den genauen Mechanismus einer potenziellen protektiven Rolle von Butyrat beim Pankreaskarzinom besteht jedoch weiterhin Unklarheit.
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