Erschienen in:
01.08.2012 | Übersichten
Cholesterinrücktransport und HDL-Funktion
verfasst von:
Prof. Dr. K. Parhofer
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Zwischen Veränderungen des High-density-lipoprotein(HDL)-Stoffwechsels und der Atherosklerose besteht eine kausale Beziehung. Um diese Zusammenhänge therapeutisch zu nutzen, sind Kenntnisse über die grundlegenden Prozesse des HDL-Stoffwechsels unumgänglich. Verschiedene Proteine sind entweder als Strukturproteine der Lipoproteine (Apo A-I, Apo A-II, Apo E), als Enzyme oder Transportproteine (z. B. Lecithin-Cholesterin-Acyltransferase [LCAT] oder Cholesterinestertransferprotein [CETP]) oder als zelluläre Transportsysteme (ABCA1, ABCG1, SR-B1) in den HDL-Stoffwechsel involviert. Diese Proteine sind notwendig um den Cholesterinefflux sicherzustellen, aber auch um die antiinflammatorischen, -oxidativen und -thrombotischen Eigenschaften von HDL zu vermitteln. Die Komplexität des HDL-Stoffwechsels macht es schwierig vorherzusagen, ob Interventionen im HDL-Bereich proatherogen, antiatherogen oder neutral sind. Die epidemiologischen wie auch genetischen Daten sprechen aber dafür, dass sich Modulationen am HDL-System letztendlich auch in einer veränderten Atheroskleroserate widerspiegeln. Somit bieten HDL-modifizierende Interventionen einen interessanten Ansatz, das unter Statintherapie weiter bestehende residuale Risiko zu vermindern.