Erschienen in:
17.02.2023 | Akute myeloische Leukämie | Hämatologie
Die AML geht - die Angst bleibt
verfasst von:
Dipl.-Biol. Friederike Klein
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
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Ausgabe 1/2023
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Auszug
In der deutschen AMLCG-Survivorship-Studie weisen 12 % der 416 Langzeitüberlebenden einer akuten myeloischen Leukämie (AML) nach der Hospital Depression and Anxiety-Scale (HADS-A und -D) hohe Angstwerte auf. Das ist mehr als in der Allgemeinbevölkerung mit einer Inzidenz von 5-8 %, betonte Dennis Görlich, Münster, auf dem ASH 2022, wo er die Daten vorstellte [Görlich D et al. ASH. 2022; Abstr 388]. Bei langzeitüberlebenden Frauen betrug dieser Anteil sogar 16 %. Hohe depressive Werten waren mit 8 % auch häufig, aber nicht häufiger als in der Allgemeinbevölkerung (9,3 %). Ein wesentlicher Einflussfaktor für das Depressionsrisiko war eine schlechte finanzielle Situation nach der Erkrankung. Das Risiko für ausgeprägte Angstsymptome war bei den AML-Langzeitüberlebenden mit einer veränderten Arbeitssituation nach der Erkrankung assoziiert - nicht selten der Verlust des Arbeitsplatzes. Ob ein Rezidiv aufgetreten war oder nicht, verstärkte die Wahrscheinlichkeit von ausgeprägten Angstsymptomen in der Untersuchung dagegen nicht. Daher, so Görlich, solle in der Nachsorge auf Angst und Depression ebenso wie auf die finanzielle und berufliche Situation geachtet werden. …