Die Mastzelle im Fokus: gestern, heute, morgen

Auszug

Mastzellen (MZ) sind gewebeständige Effektorzellen des angeborenen und adaptiven Immunsystems und wichtige Treiber von Entzündungsreaktionen. Aus evolutionärer Sicht sind MZ-Reaktionen auf Krankheitserreger und andere Umweltbedrohungen gerichtet, um die Gesundheit zu erhalten und Krankheiten zu verhindern. Wenn sich MZ gegen Allergene oder Autoantigene richten, tragen diese Zellen erheblich zur Morbidität chronisch entzündlicher Erkrankungen bei. In diesem Beitrag werden die neuesten Erkenntnisse vorgestellt, die die Rolle der MZ bei krankheitsauslösenden Entzündungen besser definieren und charakterisieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf MZ der Haut und ihrem Beitrag zur Pathogenese chronischer Entzündungskrankheiten, insbesondere der Rolle und Bedeutung bei Urtikaria, Angioödem und Mastozytose. Die Mechanismen der Aktivierung menschlicher MZ und die Wirkungen von Mediatoren können in vitro, ex vivo und in vivo analysiert werden und wir werden die gängigsten und hilfreichsten Ansätze dafür erörtern und was wir aus ihrer Anwendung lernen können, von zellulären Assays bis zu Proof-of-Concept-Studien. Schließlich werden wir uns ansehen, wie die Erkenntnisse zu neuartigen Entzündungswegen bei MZ-vermittelten Erkrankungen zur Entwicklung neuer und besserer Behandlungen genutzt werden, von der Hemmung von MZ-Mediatoren über die Blockierung von Signaltransduktionswegen bis hin zur Depletion von MZ. Insbesondere werden wir darauf eingehen, wie die Ergebnisse neuartiger zielgerichteter Behandlungen zu unserem Verständnis der Rolle und Bedeutung von MZ-Mediatoren, Aktivierungswegen und der Interaktion mit anderen Zellen beigetragen und wie die jüngsten Erkenntnisse der Entwicklung wirksamerer Therapien für MZ-bedingte Krankheiten helfen. …