Skip to main content

02.06.2018 | Rosazea | Nachrichten

Peptid bei Patienten vermehrt gebildet

Rosazea: Welche Rolle spielt Cathelicidin?

verfasst von: Dr. Miriam Sonnet

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Der genaue Krankheitsmechanismus der Rosazea ist bis heute nicht abschließend aufgeklärt. In einer neuen Studie wurde jetzt untersucht, inwiefern Vitamin D und ein Molekül der angeborenen Immunität – Cathelicidin – zur Erkrankung beitragen könnten.

Wie die Studie zeigt, wird das antimikrobielle Peptid Cathelicidin bei Rosazeapatienten im Gesicht vermehrt gebildet [1]. Das Peptid ist unter anderem Teil der angeborenen Immunität. Cathelicidin wird in das aktive Peptid LL-37 gespalten, das wichtig bei kutanen Abwehrmechanismen ist. LL37 ist in Rosazea überexprimiert.

Auch Vitamin D scheint eine Rolle zu spielen – denn im Cathelicidin Genpromoter wurde kürzlich ein Vitamin D-Responseelement gefunden, das die Bildung des Peptids beeinflussen kann. Die Hypothese: Durch eine bakteriell-infizierte Läsion wird Vitamin D3 produziert, was wiederum die Expression von Cathelicidin erhöht.

In einer neuen Studie wurde dieser Zusammenhang nun genauer untersucht [2]. Die Autoren um Bok Won Park schlossen dafür 38 Serum- und 41 Gewebsproben von Patienten mit Rosazea in ihre Analyse ein. 17 Teilnehmer litten unter einer papulopustulösen Form, bei zwölf wurde eine erythematös-teleangiektatische Form festgestellt. Als Kontrollgruppen dienten Blut- und Gewebsproben von gesunden Probanden.

Cathelicidin-Level in Rosazea erhöht

Die durchschnittliche 25(OH)-Vitamin D-Konzentration betrug 12,18 (+/- 5,65) ng/ml bei den Rosazeapatienten und war damit signifikant niedriger (p = 0,001) als in der Kontrollgruppe (17,41 +/- 6,75 ng/ml). Das mittlere Serum-Cathelicidin-Level war in der Patientengruppe mit 85 +/- 26,1 ng/ml signifikant höher (p = 0,001) als bei den Kontrollprobanden (55 +/- 23,3 ng/ml). Die Korrelation zwischen Vitamin D Level und Cathelicidin-Konzentration war statistisch nicht signifikant (partieller Korrelationskoeffizient = -0,302, p = 0,088).

Die immunhistologische Färbung zeigte, dass der Vitamin D Rezeptor vorwiegend in den Nuklei der Keratinozyten exprimiert war. Cathelicidin war hauptsächlich im Zytoplasma dieser Zellen sichtbar. Die Expression von Cathelicidin war im Rosazea-Gewebe signifikant höher als im Kontrollgewebe, beim Vitamin D-Rezeptor gab es keine Unterschiede.

Zusammenhänge immer noch unklar

Normalerweise korrelieren die Expression von Vitamin D und Cathelicidin – in dieser Studie konnten die Autoren jedoch einen solchen Zusammenhang nicht feststellen. Die Vitamin D-Level waren in Rosazea-Patienten sogar geringer als bei gesunden Probanden. Da Sonneneinstrahlung eine Rosazea verschlimmert, vermuten die Autoren, dass die Patienten mehr auf entsprechenden UV-Schutz geachtet haben, als die Kontrollgruppe. Dies könnte die geringere Serum-Vitamin D-Konzentration erklären. Statt Vitamin D müssten demnach andere Faktoren zur erhöhten Cathelicidin-Expression beigetragen haben.

print
DRUCKEN
Literatur

[1] Yamasaki K, Di Nardo A, Bardan A, Murakami M, Ohtake T, Coda A, et al. Increased serine protease activity and cathelicidin promotes skin inflammation in rosacea. Nat Med 2007;13:975-980.

[2] Park BW et al.: A Study on Vitamin D and Cathelicidin Status in Patients with Rosacea: Serum Level and Tissue Expression

Passend zum Thema

ANZEIGE

Die entscheidende Rolle des Mikrobioms bei atopischer Dermatitis

Bei atopischer Dermatitis besteht eine direkte Korrelation des Schweregrad der Erkrankung und einer verminderten Diversität des Mikrobioms. Studiendaten zeigen, dass durch eine Behandlung mit Emollienzien plus, die Besiedelung mit Staphylokokken reduziert und das Mikrobiom stabilisiert werden kann.

ANZEIGE

Welche Bedeutung hat das Mikrobiom bei Wundheilung und AD?

Warum hat das Mikrobiom der Haut in den letzten Jahren in der Wissenschaft an enormer Bedeutung gewonnen? Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für die Behandlung bei Hautkrankheiten wie atopischer Dermatitis und der Wundheilung? Dies erläutert Prof. Thomas Luger im Interview.

ANZEIGE

Neueste Erkenntnisse zum Hautmikrobiom: vier Experten im Gespräch

Content Hub

Die Experten Prof. Luger (Münster), Prof. Zuberbier (Berlin), Prof. Thaçi (Lübeck) und PD Dr. Jansen (Essen) erörtern im von La Roche Posay unterstützen Expertenworkshop die Bedeutung des Mikrobioms für verschiedene Hautkrankheiten wie atopische Dermatitis, Akne oder Rosazea.

La Roche Posay