Erschienen in:
20.09.2021 | COVID-19 | Originalien
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Zur Effektivität der digitalen Vermittlung praktischer Fertigkeiten in der curricularen HNO-Lehre
verfasst von:
F. Krauss, M. Giesler, C. Offergeld
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund der aktuellen COVID-19-Pandemie musste innerhalb kurzer Zeit das curriculare Lehrangebot an medizinischen Fakultäten digitalisiert werden. Im Hinblick auf die Vermittlung praktischer Fertigkeiten stellt dies eine besondere Herausforderung dar.
Zielsetzung
Überprüft wurde, inwieweit praktische Fertigkeiten im Rahmen eines komplett digital umgesetzten HNO-Spiegelkurses erlernt werden können. Dabei wurde die Mindestmenge der zur sicheren Ausführung benötigten Unterrichtseinheiten (UE) identifiziert und der Schweregrad der Untersuchungen bestimmt.
Methodik
Während eines fünftägigen HNO-Spiegelkurses erlernten insgesamt 146 Studierende in täglich stattfindenden Videokonferenzen 6 HNO-Spiegeluntersuchungen. Eine Teilgruppe (n = 48) wurde an allen Tagen formativ geprüft und der Kompetenzzuwachs über die fünf Tage statistisch analysiert. Am fünften Tag wurden Prüfungen mit der gesamten Kohorte durchgeführt.
Ergebnisse
Im Verlauf der fünf Tage wurde für die Teiluntersuchungen jeweils ein signifikanter Leistungszuwachs festgestellt. Hierbei konnten Untersuchungen als „leicht“ und „schwer“ identifiziert werden. Eine Leistungssättigung, entsprechend der Kompetenzstufe 3a des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM), wurde an Tag 4 nach 5 UE erreicht.
Schlussfolgerung
Praktische Fertigkeiten können auch im Rahmen von digital durchgeführten Lehrveranstaltungen erworben werden. Einschränkungen ergeben sich bei der Qualität der Untersuchungsmaterialien und bei der Befunderhebung. Darüber hinaus kann durch eine geeignete Gewichtung des Untersuchungsfokus eine ökonomische Curriculumplanung gelingen.