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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 11/2021

12.10.2021 | Sexuell übertragbare Erkrankungen | Leitthema

Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ – eine kurze Einführung

verfasst von: Prof. Dr. med. Peer Briken, Dr. phil. Arne Dekker, Dr. phil. Susanne Cerwenka, Laura Pietras, M.Sc., Christian Wiessner, M.Sc., Dr. phil. Ursula von Rüden, Dr. phil. Silja Matthiesen

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 11/2021

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Zusammenfassung

Bis zum Jahr 2020 gab es für Deutschland keinen repräsentativen Sex-Survey mit publizierten Daten. Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ ist der erste bundesweite, repräsentative Sex-Survey. Anliegen dieses Kurzbeitrags ist es, eine Einführung zur Studie und zu ihren verschiedenen Untersuchungsbereichen zu geben. Die Ausgangslage wird geschildert und ein Einblick in das methodische Vorgehen gegeben. Ausgewählte Ergebnisse der Studie werden vorgestellt und mögliche neue Fragestellungen für Folgeuntersuchungen vorgeschlagen.
Für die GeSiD-Studie wurden im Zeitraum von 2018 bis 2019 insgesamt 4955 Personen (2336 Männer, 2619 Frauen) im Alter von 18–75 Jahren befragt. Die computergestützten Face-to-Face-Interviews hatten einen umfangreichen Selbstausfüllerteil und erfragten ein breites Themenspektrum sexueller Verhaltensweisen und sexueller Gesundheitsdaten. Es wurden Daten zu sexueller Identität, Beziehungen, sexuellem Verhalten und sexueller Gesundheit erhoben. Diese zeigen unter anderem, dass nur eine Minderheit der Befragten jemals mit einem Arzt oder einer Ärztin über HIV/Aids oder andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) gesprochen hat.
Die Studie zeigt den weiterhin deutlichen Bedarf an Aufklärung, Informationsvermittlung und Fortbildungen im Themenfeld sexueller Gesundheit.
Fußnoten
1
Bemerkenswerterweise erfuhr unsere Arbeitsgruppe erst im Verlauf eines internationalen Peer-Review-Prozesses von einem ausländischen Wissenschaftler, dass es auch für Deutschland Anfang der 1990er-Jahre bereits einen Sex-Survey gegeben hatte. Die Daten waren allerdings nicht in Fachzeitschriften publiziert worden, sodass sie bei der Literaturrecherche nicht gefunden werden konnten. Die Studienqualität und die Daten wurden daher weder zu einem früheren Zeitpunkt einem Peer-Review-Verfahren unterzogen noch könnten sie heute nachvollziehbar geprüft werden.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Brunner F, Tozdan S, Klein V et al Lebenszeitprävalenz des Erlebens von sexueller Gewalt und Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren: Ergebnisse aus der Studie Gesundheit und Sexualität (GeSiD) in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. https://doi.org/10.1007/s00103-021-03434-6 Brunner F, Tozdan S, Klein V et al Lebenszeitprävalenz des Erlebens von sexueller Gewalt und Zusammenhänge mit gesundheitsbezogenen Faktoren: Ergebnisse aus der Studie Gesundheit und Sexualität (GeSiD) in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00103-021-03434-6
Metadaten
Titel
Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ – eine kurze Einführung
verfasst von
Prof. Dr. med. Peer Briken
Dr. phil. Arne Dekker
Dr. phil. Susanne Cerwenka
Laura Pietras, M.Sc.
Christian Wiessner, M.Sc.
Dr. phil. Ursula von Rüden
Dr. phil. Silja Matthiesen
Publikationsdatum
12.10.2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 11/2021
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-021-03433-7

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