Erschienen in:
21.12.2023 | Klimawandel | Leitthema
Klimawandel und Typ-I-Allergien im Beruf
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. Monika Raulf
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die Folgen des Klimawandels, die zunehmende Häufigkeit, Dauer und Intensität von Extremereignissen wie exzessiver Trockenheit, Hitzewellen, großflächigen Waldbränden, Starkregen und den damit verbundenen Überflutungen wirken sich auf vielfältige Weise auch auf die Bedingungen von Beschäftigten an ihren Arbeitsplätzen aus. Dabei können auch allergische Erkrankungen der Atemwege und der Haut, die durch Expositionen an Arbeitsplätzen auftreten, durch direkte und indirekte Folgen des Klimawandels entstehen oder beeinflusst werden. Das betrifft Outdoor-Beschäftigte nicht nur durch erhöhte Pollenallergenbelastung, sondern auch durch klimabedingte Vermehrung von eher typischen arbeitsplatzrelevanten Allergenen. Als indirekte Auswirkungen des Klimawandels ändern sich Herstellungsprozesse und Expositionen an den Arbeitsplätzen, die auch neue Sensibilisierungen und letztlich auch Allergien hervorrufen können. Auch Lebensstiländerungen, die primär einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit leisten sollen, können zu neuen bzw. veränderten Produkten und damit anderen Herstellungsprozessen und Expositionen an den Arbeitsplätzen führen, sodass sich dieses auch als indirekte Beeinflussung des Klimawandels auf die Gesundheit der Berufstätigen auswirken kann. Das Entstehen neuer beruflicher Sensibilisierungsquellen durch neuartige bzw. veränderte Allergenexpositionen muss im Kontext von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz betrachtet werden und erfordert proaktives Handeln zum Schutz der Beschäftigten.